Warum Nachhaltigkeit im Franchising unverzichtbar ist

Kurzfristige Trends und Modeerscheinungen rufen immer wieder auch Unternehmer auf den Plan, die darauf Franchise-Systeme aufzubauen versuchen. Das zeigt zum Beispiel die aktuelle Diskussion um die „Bubble-Tea“-Konzepte. Sie wirft eine wichtige grundsätzliche Frage auf: Warum ist es schwierig, diese Konzepte mit einer nachhaltigen Geschäftsplanung in Einklang zu bringen? Aus unserer Sicht müssten für eine Antwort auf diese Frage folgende Punkte berücksichtigt werden:

1. Niemand weiß, ob diese Produkte eine Halbwertszeit haben, die die übliche Laufzeit von Franchise-Verträgen (5-10 Jahren oder noch länger) überdauert.

2. Nicht selten werden derartige Franchise-Systeme auch nicht hinreichend pilotiert, um den Trend nicht zu „verschlafen“. Das heißt, das Konzept wird nicht ausreichend am Markt erprobt. Im Gegenteil wird sich darauf verlassen, dass es irgendwie funktioniere. Und es wird massiv in den Markt gepresst, um die „Nachfrage“ zu bedienen.

3. Wer sein Konzept nicht erprobt, kann über kein Know-how und Erfahrungswerte verfügen. Dauerhaft attraktiv wird er damit nicht – weder für Franchise-Nehmer, noch für Endkunden.

4. Wer die langfristige Sichtweise außer Acht lässt, spielt mit Existenzen. Mit seiner eigenen, und vor allen mit denjenigen seiner Franchise-Nehmer.

5. Nachhaltigkeit und Verantwortung gehören als Begriffe in einen Kontext. Wer verantwortungslos handelt und mit Existenzen spielt, handelt nicht nachhaltig. Nicht zu sprechen davon, dass er die drei Ebenen der Nachhaltigkeit (ökonomisch/ökologisch/sozial) komplett ignoriert.

Der Nachhaltigkeit muss innerhalb der Franchise-Wirtschaft noch breiterer Raum geboten werden, es wird ein Mega-Thema der nächsten Jahre sein. Keinen Platz hingegen haben Franchise-Konzepte ohne Erfahrungen und Know-how, deren einziges Interesse es ist, schnell Lizenzen zu verkaufen.

Das Gute ist, das angehende Franchise-Partner nach unserer Erfahrung immer besser informiert und vorbereitet sind. Bei ihnen werden diese „Bananen-Systeme“ (die beim Kunden/Franchise-Nehmer reifen sollen) keinen Blumentopf gewinnen können.

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