DFV Interview-Serie: Sich selbstständig zu machen, heißt nicht, dass man alles alleine machen muss: Neugründer dürfen und sollten sich Rat holen.

Diesmal sprach DFV Geschäftsführer Torben L. Brodersen mit Hans-Georg Metelmann, langjähriger und erfolgreicher Franchisenehmer bei k kiosk.

Torben L. Brodersen: Guten Tag Herr Metelmann. Sie sind inzwischen seit zehn Jahren Franchisenehmer im k kiosk-System. Was sollten Franchisegeber und Franchisenehmer beachten, wenn Sie eine ebenso dauerhafte und erfolgreiche Partnerschaft aufrecht erhalten wollen?

Hans-Georg Metelmann: Als Franchisenehmer sollte man bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Ohne die fällt es schwer, langfristig zu bestehen. Zunächst einmal sind die kaufmännische und fachliche Qualifikation sowie unternehmerisches Denken wichtig. Eine 40-Stunden-Woche ist als Kioskbetreiber passé, Kunden- und Serviceorientierung steht jetzt im Vordergrund – zu jeder Zeit. Aber auch eine gewisse finanzielle Grundlage muss vorhanden sein, um gut zu starten und langfristig erfolgreich zu sein. Im Gegenzug wird der Franchisenehmer beim Schritt in die Selbstständigkeit intensiv begleitet – angefangen bei der Standortwahl über die Mietvertragsgestaltung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe an einem Standort mit hoher Kundenfrequenz.

Torben L. Brodersen: Gab es einen besonderen Höhepunkt in ihrer Zeit als Franchisenehmer bei k kiosk?

Hans-Georg Metelmann: Die Neueröffnung meines zweiten Geschäfts in Bobenheim-Roxheim 2008 und die Erweiterung im Jahr 2012 von 55 auf 100 Quadratmeter.

Torben L. Brodersen: Welchen Vorteil hat es, Ihre Filialen im k kiosk-Netzwerk zu betreiben?

Hans-Georg Metelmann: Die Stärken des k kiosk-Franchisemodells sind eine faire und offene Zusammenarbeit und die übersichtliche Kostenstruktur für Franchisepartner. Außerdem wird man trotz Franchising als selbständiger Unternehmer behandelt. Diese drei Punkte stehen für mich im Vordergrund.

Torben L. Brodersen: Unter unseren Lesern sind auch viele Franchise-Interessenten, die den aufregenden Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen. Haben Sie abschließend fünf Praxistipps, die dabei zu beachten sind?

Hans-Georg Metelmann:

1. Die Perspektive des Kunden einnehmen: Das Geschäft sollte übersichtlich und kundenfreundlich eingerichtet sein, so dass Kunden schnell finden, was sie suchen. Im Kioskbereich stören zum Beispiel zu viele Ständer nur.

2. Gerade als Neueinsteiger, der sich erst etablieren muss, ist es ganz wichtig, auf die Kundenwünsche einzugehen – egal, ob es sich um Nachbestellungen von Zeitungen und Zeitschriften handelt oder besondere Tabak- bzw. Zigarettensorten angefragt werden. Das gilt natürlich auch für jede andere Branche.

3. Eine hundertprozentige Warenbevorratung ist hilfreich, um Kundenwünsche direkt erfüllen zu können.

4. Auch wenn man Anfang sehr viel tun hat und sich alles erst einspielen muss: Auf Sauberkeit und Ordnung zu achten sollte nicht vergessen werden, denn der erste Eindruck zählt.

5. Sich selbstständig zu machen, heißt nicht, dass man alles alleine machen muss. Neugründer dürfen und sollten sich ruhig Rat holen, gerade in Finanzierungsfragen.

Hans-Georg Metelmann

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