DFV beim Arbeitstreffen im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi)

Netzwerk Mittelstand trifft sich zum Thema „Gründen“

Im Rahmen eines Treffens im Wirtschaftsministerium wurde das Gründungsgeschehen in Deutschland näher beleuchtet und diskutiert. Das Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibnitz Universität Hannover stellte seine aktuelle Studie „Unternehmensgründungen in Deutschland im internationalen Vergleich – Befunde aus dem Global Entrepreneurship Monitor (GEM)“ vor. Die Analyse und die sich daraus ergebenen Handlungsempfehlungen decken sich mit der Position der Franchisewirtschaft zur Gründerkultur in Deutschland und bestärken den DFV in seinen Handlungsempfehlungen an die Politik.

Der DFV steht im ständigen und engen Austausch mit dem BMWi und arbeitet aktuell in folgenden Arbeitsgruppen mit:

• „Demografischer Wandel/Künftigen Fachkräftebedarf decken“
• „Unternehmergeist und innovative Gründungen fördern“
• „Neue Wege in der Mittelstandsfinanzierung beschreiten“
• „Globalisierung/Internationalisierung erleichtern“
• „Intelligente Regulierung und Bürokratieabbau vorantreiben“.

Darin wird mit dem Wirtschaftsministerium und entsprechenden Verbänden diskutiert, welche Maßnahmen am besten geeignet sind, um die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft zu erhalten und auszubauen. Gleichzeitig ist dies ein Signal um zu sondieren, was Politik und Wirtschaft gemeinsam zur Bewältigung der genannten Herausforderungen beitragen können. Der DFV bringt sich hierbei aktiv für die Interessen der deutschen Franchisewirtschaft ein.

Die Studie

Der vorliegende 14. Länderbericht Deutschland zum GEM beschreibt und erklärt Gründungsaktivitäten in Deutschland im Jahr 2013.

Wie viel wird gegründet?
5 % der erwachsenen Deutschen versuchten 2013 ein neues Unternehmen zu gründen oder waren Inhaber eines Geschäftes, welches noch nicht länger als 3 ½ am Markt war.

Wer gründet?
In Deutschland gründen vorwiegend Männer, Unternehmer mit Migrationshintergrund sowie 25 bis 34-Jährige.

Warum wird gegründet?
Chancengründungen, sprich Gründungen der Geschäftsidee willens, sind deutlich zahlreicher als sogenannte Notgründungen, welche aus Mangel an Erwerbsalternativen erwachsen. In Deutschland gründen insgesamt zwar weniger Menschen als vor einigen Jahren, aber sie tun dies häufiger als damals, weil sie eine Marktchance für ihr Produkt sehen, als wegen des Mangels an Erwerbsalternativen.

Was wird gegründet?
Ein unbefriedigender hoher Anteil der Gründer von 42 % hat weder einen Beschäftigten noch erwarten sie die Schaffung eines Arbeitsplatzes innerhalb der nächsten fünf Jahre.

In welchem Kontext wird gegründet?
Die Stärken des Gründungsstandortes Deutschland werden insbesondere in der physischen Infrastruktur, der Schutz des geistigen Eigentums sowie die öffentlichen Förderprogramme gesehen. Die Schwächen sind in der schulischen und außerschulischen Vorbereitung auf die unternehmerische Selbstständigkeit zu finden. Das notwendige Gründergen wird nicht kann nicht die Rede sein. Auch die Finanzierungsbedingungen werden als negativ bewertet.

Was kann die Politik tun?
Die Autoren der Studie empfehlen eine gründungsbezogene Ausbildung an Schulen und Hochschulen. Dies würde nicht nur die Gründungsfähigkeiten der deutschen Bevölkerung positiv beeinfluss sondern auch langfristig eine Kultur der unternehmerischen Selbstständigkeit etablieren. Ein neuer Ansatz wäre auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Personaleinstellungen im Gründungssektor. Die Reduzierung der Lohnnebenkosten oder die Mitfinanzierung der Gehälter könnte nach Ansicht der Autoren mehr Unternehmensgründer ermutigen, Mitarbeiter einzustellen.

Fazit

Die Studie bestärkt den DFV in seiner Forderung an die Politik eine langfristige, über die Legislaturperioden hinweg, Strategie zur Verbesserung der Gründerkultur in Deutschland zu entwickeln. Der DFV begrüßt weiterhin die Initiative des BMWi in einzelnen Arbeitsgruppen gemeinsame Ziele und Maßnahmen einer zukunftsorientierten Mittelstandspolitik zu erarbeiten.

Die Studie sowie das Positionspapier des DFV können Sie hier nachlesen:
global-entrepreneurship-monitor Positionspapier_Forderungen-Existenzgruendungsgeschehen_07.11.13

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