Das Wichtigste ist, das angebotene Produkt bzw. Franchisesystem zu lieben und zu verinnerlichen! Oliver J. Lehwald, Franchisenehmer bei Häagen-Dazs im Interview.

Vom Mitarbeiter zum erfolgreichen Franchisenehmer bei Häagen-Dazs: Oliver J. Lehwald
Ein Interview mit dem Berliner Unternehmer Oliver J. Lehwald (44), der gemeinsam mit seiner Frau seit Oktober 1999 insgesamt 3 Häagen-Dazs Shops leitet.

Torben L. Brodersen: Weshalb sind Sie Franchisenehmer von Häagen-Dazs geworden?

Oliver J. Lehwald: Von Anfang an hat mich die hervorragende Qualität der Premium-Eismarke fasziniert. Häagen-Dazs ist weltweit gefragt und besitzt ein ausgezeichnetes Image. Damit entspricht die Marke meinem eigenen Qualitätsanspruch. Ich wollte ein zukunftssicheres Unternehmenskonzept in einem gehobenen Marktumfeld. Das bietet mir das Franchise-Konzept von Häagen-Dazs. Hinzu kommt eine sehr persönliche und individuelle Betreuung durch die Mitarbeiter der Franchise-Zentrale.

Torben L. Brodersen: Was sind für Sie heute die größten Herausforderungen und wie bewältigen Sie diese?

Oliver J. Lehwald: Jeden Tag – Sommer wie Winter – das eigene Team zu begeistern und zu motivieren. Nur so schaffen wir es, unseren Gästen das besondere Genuss-Erlebnis zu verschaffen. Unser Qualitätsanspruch endet nicht beim Produkt. Vor allem in den Shops achten wir auf stilvolles Ambiente und versuchen den Gästen in allem das Beste zu bieten, um den besonderen Moment „vorzuleben“. Zudem schulen wir unsere Mitarbeiter mit speziellen Trainings und vermitteln eine positive Ausstrahlung.

Torben L. Brodersen: Was ist für Sie das Besondere am Franchisesystem Häagen-Dazs?

Oliver J. Lehwald: Dem Franchisegeber geht es nicht um eine maximale Penetration der Filialen, sondern die Auswahl der neuen Franchisepartner und Standorte erfolgt nach hochklassigen Kriterien. Häagen-Dazs bietet verlässliche Vertragsbedingungen bei gleichzeitiger Flexibilität und Franchisenehmerorientierung in herausfordernden Situationen. Darüber hinaus haben wir eine professionelle und reibungslose Abwicklung des Bestell- und Lieferprozesses der Häagen-Dazs Produkte.

Torben L. Brodersen: Welche Erfahrungen als Franchisenehmer und erfolgreicher Gastronom haben Sie beruflich am meisten geprägt und in Ihrer Entwicklung weitergebracht?

Oliver J. Lehwald: Selbstverständlich gab es bei allem Erfolg seit 1999 auch schwierige Momente, wie z.B. der Teilrückbau der Ladenfläche aufgrund politischer Willkür und damit verbundenen deutlichen Umsatzeinbußen. Wer sich mit seinem Team solchen, teilweise existenzbedrohenden Problemen stellt, weiß positive Ereignisse umso mehr zu schätzen und zu fördern.

Torben L. Brodersen: Was sollte jemand unbedingt beachten und beherzigen, wenn er sich für den Einstieg in ein Franchisesystem entscheidet?

Oliver J. Lehwald: Das Wichtigste ist, das angebotene Produkt bzw. Franchisesystem zu lieben und zu verinnerlichen! Wenn möglich, sollte man mehrere Filialen des Franchisegebers besuchen und sich ein genaues Bild der spezifischen Situation vor Ort machen. Die Gäste bei ihren Einkäufen beobachten und auch befragen. Entweder ein Produkt/ eine Marke / ein Unternehmen passt perfekt zu mir und ich bin bereit, mich dafür zu engagieren oder ich lasse es lieber.

Torben L. Brodersen: Welche Voraussetzungen muss ein Franchisenehmer bei Häagen-Dazs erfüllen?

Oliver J. Lehwald: Neben den finanziellen Voraussetzungen ist der ideale Standort in einer 1A-Lage mit hoher Frequenz entscheidend. Auch der eigene Wille, zunächst operativ die Zügel selbst fest in die Hand zu nehmen, ist essentiell. Saisonale Schwankungen muss man produktbedingt akzeptieren.

Torben L. Brodersen: Warum ist gerade Franchise für Existenzgründer attraktiv?

Oliver J. Lehwald: Idealerweise bietet die vorhandene Expertise des Franchisegebers die beste Voraussetzung, unternehmerischen Erfolg zu kopieren, ohne selbst Märkte erschließen zu müssen und Unsummen für Marketing auszugeben. Investitionen lassen sich vorab sehr genau berechnen und notwendige Finanzierungen lassen sich mit einer starken und verlässlichen Marke besser bei Banken verhandeln und durchsetzen.

Torben L. Brodersen: Welche Faktoren haben Sie und das Franchisekonzept Häagen-Dazs bisher erfolgreich gemacht?

Oliver J. Lehwald: Für mich ist das vor allem die unschlagbar gute Eiscreme. Ein weiterer Erfolgsfaktor von Häagen-Dazs ist das konsequente Einhalten der Premium-Strategie in allen Bereichen. Unabhängig vom Wettbewerb und kurzfristigen Trends wird dies durch die Markenverantwortlichen bei Häagen-Dazs kompromisslos verfolgt. Wenn neue Dinge nicht funktionieren, wird daran nicht zu lange festgehalten. Gleichzeitig werden immer Neuerungen gesucht, um neue Segmente zu erschließen und um mit innovativen Produkten auch außerhalb der Hauptsaison erfolgreich zu sein.

Torben L. Brodersen: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Oliver J. Lehwald: Noch viele Jahre gemeinsam mit Häagen-Dazs erfolgreich und partnerschaftlich zu agieren und vielleicht 2 – 3 weitere Shops zu eröffnen.

Torben L. Brodersen: Abschließend: Welches ist Ihr Lieblingseis?

Oliver J. Lehwald: Ohne Frage Cookies & Cream, unser absoluter Klassiker. Ansonsten einfach jede Sorte, allerdings zur jeweiligen Genussstimmung passend.
12-25-007

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