Wer sich selbstständig macht, muss auch immer selbst etwas unternehmen, um wirklich erfolgreich zu werden!

Torben L. Brodersen heute im Gespräch mit Marco Böker, Franchisepartner von HOL’AB!

Torben L. Brodersen: Herr Böker, seit 2009 sind Sie Franchisepartner von HOL’AB! Was haben Sie vor Ihrer Selbstständigkeit gemacht und wie kamen Sie dazu, sich mit HOL’AB! selbstständig zu machen?

Marco Böker: Zunächst habe ich eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann gemacht; im Anschluss war ich bei zwei großen Mobilfunkunternehmen im Vertrieb beschäftigt. Während dieser Zeit entstand der Wunsch mich selbständig zu machen.
Bei den Überlegungen zur Gründung meines eigenen Unternehmens, war für mich nach den Erfahrungen in der Mobilfunkbranche klar, es muss ein Produkt sein, welches nicht oder nur sehr begrenzt im Internet gehandelt wird.

Außerdem wollte ich „das Rad nicht noch mal neu erfinden müssen“ – also suchte ich nach geeigneten Franchisekonzepten.

Nach ausgiebiger Recherche stieß ich auf HOL’AB!, eine Getränkemarktkette, die es bei mir in Marl zwar nicht gab, die aber seit über dreißig Jahren sehr erfolgreich in Niedersachsen, Bremen und Hamburg über 200 Märkte betreibt.

Man bot mir die Möglichkeit, in einem mehrtägigen Volontariat, in persönlichen Gesprächen mit anderen Franchisepartnern und in mehreren ausführlichen Gesprächen in der Zentrale das Konzept kennenzulernen. Ich hatte das Gefühl, dass ich einen professionellen und vor allem seriösen Franchisegeber gefunden hatte.

In der gesamten Vorbereitung meiner Selbständigkeit hat mir die Erfahrung und das Netzwerk meines Franchisegebers sehr geholfen. Der besondere Vorteil bei diesem Konzept ist, dass man einen bereits eingeführten, gut laufenden HOL’AB!-Getränkemarkt übernimmt und diesen dann weiter ausbaut. Ich zog nach Cuxhaven, übernahm den dortigen HOL’AB!-Markt und los ging`s.

Torben L. Brodersen: Die Finanzierung der eigenen Selbstständigkeit ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zum Franchisenehmer. Wie haben Sie diese gemeistert und wer hat Ihnen dabei geholfen?

Marco Böker: Das Eigenkapital war schon eine Hürde, die ich allerdings durch eigene Ersparnisse und Unterstützung aus der Familie nehmen konnte.

In der Finanzierungsphase hat mich mein Franchisegeber z. B. bei der Erstellung des Businessplans und des Gründungskonzeptes mit seiner Erfahrung und seinem Know-how wirklich toll unterstützt. Ein großer Vorteil war letztlich auch, dass wir zu dem Markt, den ich übernehmen wollte, bereits Vergangenheitsdaten der letzten Jahre bei der Bank vorlegen konnten. Mein Bankpartner wurde dann die Sparkasse in Bremen, die mich über ein KfW-Gründerprogramm finanziert hat und bei der ich auch heute noch Kunde bin.

Nachdem der erste fünfjährige Franchisevertrag ausgelaufen war, übernahm ich Ende 2013 einen deutlich größeren HOL’AB-Markt in Bremen-Vegesack. Auch hier lief das Zusammenspiel zwischen der Sparkasse, meinem Franchisegeber und mir wieder sehr gut. Derzeit befassen wir uns mit der Übernahme eines zweiten Marktes in Bremen, den wir Ende März 2015 eröffnen werden.

Torben L. Brodersen: Für welche Aufgaben sind Sie als Inhaber eines Franchisebetriebs zuständig?

Marco Böker: Als selbständiger Unternehmer bin ich natürlich für alle Bereiche in meinem Markt zuständig und verantworte z.B. Kasse, Leergut, Bestellungen, Sauberkeit im Markt, die Kundenberatung, das Personal (Planung, Führung, Motivation, Bezahlung) und natürlich die Kontrolle über sämtliche Kosten.

Mit meinem Franchisegeber teile ich mir z.B. die Bereiche Marketing, Einkauf, IT, Artikelstammdaten, Gebäudemanagement.

Die Aufgabenteilung führt dazu, dass für mich Spezialisten arbeiten, die ich mir allein nicht leisten könnte und das auch noch zu deutlich niedrigeren Kosten.

Voraussetzung ist allerdings, dass man gut miteinander klarkommt. Die letzten sechs Jahre zeigen, es funktioniert bei uns.

Torben L. Brodersen: Worin sehen Sie die Vorteile eines Franchisebetriebs gegenüber herkömmlich geführten Betrieben?

Marco Böker: Im Falle von HOL’AB! hat man einen starken und soliden Partner an seiner Seite, der einem tolle Rahmenbedingungen liefert. Wer sich selbstständig macht, muss aber immer auch selbst etwas unternehmen, um wirklich erfolgreich zu werden – mit oder ohne Franchise. Franchisekonsument zu sein reicht da alleine nicht aus.

Torben L. Brodersen: Welche fünf Praxiserfahrungen möchten Sie zukünftigen Franchisenehmern mit auf den Weg geben?

Marco Böker:

1. Das Wichtigste ist, das eigene Unternehmen als Ganzes zu sehen und nicht nur auf einzelne Bereiche
zu reduzieren.

2. Man muss wissen, dass nur durch eigenes Engagement das Unternehmen wirklich erfolgreich wird.

3. Die Wochenarbeitsstunden sind überdurchschnittlich hoch ca. 60 – 70 Stunden – und zwar jede Woche
und jedes Jahr.

4. Eine Selbstständigkeit sollte gut überlegt sein. Ist man wirklich der Typ dafür oder ist es nicht
doch schöner freitags um 15:30 Uhr Feierabend zu haben.

5. Die ersten zwei Jahre sind die schwersten, danach wird alles gut!

Hol'ab-2014-web-

Kommentare