Konflikte in Franchisesystemen: Der DFV als Moderator nachgefragt

Auch in Franchisepartnerschaften gehören Konflikte zwischen Franchisenehmern und der Franchisezentrale (leider) zum Alltag. Selbständige Unternehmer auf beiden Seiten haben klare Eigeninteressen. Auch wenn die Beteiligten vereinbart haben, unter einem Markendach aufzutreten, können diese Interessen gelegentlich auch divergieren.

Allein in den ersten zehn Wochen des Jahres 2015 haben sich knapp 30 Franchisenehmer unterschiedlichster Franchisekonzepte an den Deutschen Franchise-Verband e.V. (DFV) mit der Bitte um Informationen bzw. Moderation gewandt. In erster Linie wurden dabei folgende Vorwürfe gegenüber den Franchisegebern erhoben:

Schlechte Kommunikation seitens des Franchisezentrale, keine Betreuung, zu wenige Leistungen, kaum Unterstützung beim Aufbau des Unternehmens, Beschneidung der Rechte von Franchisenehmern, keine Gewinne bzw. schlecht laufende Franchisenehmer-Betriebe, unzureichende bzw. falsche vorvertragliche Aufklärung seitens des Franchisegebers.

Dieser Ausschnitt zeigt exemplarisch auf, dass die besondere Partnerschaft selbständiger Franchiseunternehmer auch einer sehr umfangreichen und besonderen Organisation bedarf, gerade in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Betreuung und Kommunikation. In der Praxis treten hingegen unterschiedliche Wahrnehmungen der Organisation des Franchisenetzwerkes auf. Franchisenehmer dabei als bloße Vertriebskanäle zu betrachten, ist heute zu kurz gegriffen. Franchiseorganisationen sind sehr komplex und vielschichtig geworden, ebenso die Bedürfnisse der Franchisenehmer.

Das Angebot des DFV um Krisen zu lösen

Auftretende Krisen sollten schon frühzeitig erkannt und vor allem angesprochen werden. Denn der Austausch und die Kommunikation ist entscheidend, um rechtzeitig einen möglichen Weg zur konstruktiven Lösung aufzeigen zu können. Dabei gibt es eine goldene Regel: je früher die Ansprache von Unzufriedenheit und Missstand erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Einigung. Ein Instrument hierfür ist die regelmäßige Zufriedenheitsbefragung der Franchisepartner, die bspw. über den DFV-System-Check erfolgt.

Mit dem Gang zum Gericht ist es meistens schon zu spät, um ein bereits schon erschüttertes Vertrauen wieder aufbauen zu können. Denn eine geglückte Krisenkommunikation kann nur das Ziel verfolgen die Franchisepartnerschaft für eine gemeinsame Zukunft zu rüsten und weiter auszubauen.

Der DFV sieht sich im Konfliktfalle als Vermittler. Denn es ist wichtig, dass die Vertragsparteien auch im Konfliktfall miteinander reden, an dieser Stelle kann der Verband in Anspruch genommen werden. So stellt der DFV sowohl ein Mediationsverfahren sowie auch die Möglichkeit zur Verfügung, den Ombudsmann Prof. h.c. Manfred Maus (OBI-Gründer und DFV-Ehrenpräsident) anzurufen.

Weitergehende Informationen zu diesem Thema erfahren Sie in folgenden Beiträgen:

Das richtige Management bei Krisen in einer Franchisepartnerschaft

Die Mediation: ein weiteres Angebot des DFV zur Konfliktlösung

Die möglichen Eskalationsstufen während des Krisenmanagements in einem Franchisesystem

Kommentare