Gründerwoche 2016: Mit Franchising in die Selbstständigkeit – Abraham Bulun im Interview

bulunViele haben ihn, den Wunsch, der eigene Chef zu sein. Doch immer weniger Deutsche wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. Das zeigen aktuelle Zahlen recht deutlich: Um satte 17 Prozent sind Existenzgründungen im vergangenen Jahr in Deutschland zurückgegangen. Viele Gründungsinteressierte scheuen den mitunter risikoreichen Schritt ob der aktuell guten Lage am Arbeitsmarkt. Kein Wunder, denn wer verlässt schon das sichere Nest für den Schritt ins Ungewisse? Das tun die, die es wirklich wollen, die, die etwas bewegen und auf eigene Füße stellen möchten. Dazu gehören auch die zahlreichen Gründer, die sich innerhalb eines Franchisesystems selbstständig machen. 117.000 Franchisepartner waren es im vergangenen Jahr. Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen und Existenzen sichern – 686.000 um genau zu sein.

Um diesen Gründernaturen ein Gesicht zu geben, stellt der DFV anlässlich der Gründerwoche Deutschland vom 14. bis 20. November in seinem Blog eine Handvoll erfolgreicher Unternehmer vor. Den Anfang macht Abraham Bulun, Inhaber eines KFC-Restaurants  in Singen und einer der Nominierten für den DFV-Gründerpreis 2016.  Das Gespräch führte DFV-Geschäftsführer Torben Leif Brodersen.

Brodersen: Herr Bulun, seit zwei Jahren sind Sie Inhaber des KFC in Singen. Wie kam es dazu?

Bulun: Von Beruf bin ich Kaufmännischer Angestellter. Allerdings war ich in den vergangenen 18 Jahren in der Gastronomie tätig. Somit konnte der Gedanke lange reifen, mich auch in dieser Branche selbstständig zu machen.  Selbstständigkeit war für mich schon immer eine Option. Irgendwann war es dann soweit, mich nach einem anderen beruflichen Konzept umzuschauen. Die Zeit war also reif, mich neu zu orientieren.

Brodersen: Wie kamen Sie zum Franchising? Wäre nicht auch die Gründung eines eigenen Unternehmens für Sie denkbar gewesen?

Bulun: Ich weiß wie es ist, selbstständig zu sein. Schließlich war ich es lange Zeit. Doch nach intensivem Abwägen der Möglichkeiten überwogen die Vorteile des Franchisings. Für mich ist es der einfachere Weg, sein eigener Herr zu sein. Und: Ich kann mich ganz auf meine Kunden und Mitarbeiter und damit auf die operativen Abläufe in meinem Restaurant konzentrieren. Mich, der beide Seiten der Selbstständigkeit gut kennt, hat Franchising nachhaltig überzeugt.

Brodersen: Was genau sind denn für Sie die Vor- und Nachteile einer Gründung innerhalb eines Franchisesystems?

Bulun: Auf den ersten Blick sind ein Nachteil sicher die Kosten, die man als Franchisepartner aufbringen muss. Das sind Investitionen, die man nur wohl überlegt tätigen sollte. Auch wenn man die Entscheidung und das Für oder Wider alleine abzuwägen hat, so ist es doch gut, dass man damit auch vom Franchisesystem nicht allein gelassen wird. Und das gilt auch für den laufenden Betrieb, in dem ich mich komplett auf meine Kernkompetenzen konzentrieren kann. Alle mir „unangenehmen“ Arbeiten, wie Controlling, Vermarktung oder Weiterentwicklung übernimmt die Systemzentrale. Darüber hinaus ist es vor allem das erprobte Konzept und die bekannte Marke, von der ich als Franchisenehmer profitiere. Ebenso wie unsere Gäste. Denn die wissen genau, was sie von KFC erwarten – ganz gleich, in welchem Restaurant sie  Twister, Hot Wings oder Filet Bites bestellen.

Brodersen: Es gibt eine Vielzahl an interessanten Franchisesystemen. Wieso haben Sie sich für KFC entschieden?

Bulun: Da bedarf es nicht vieler Worte. Ganz einfach, weil ich an den Erfolg von KFC glaube.

Brodersen: Wie schätzen Sie das allgemeine Image des Franchisings ein?

Bulun: Ich schätze es sehr positiv ein. Das hängt sicher an meinen durchweg positiven Erfahrungen. Als selbstständiger Unternehmer kann ich mich auf die standardisierten Abläufe beim Systemgeber verlassen und nachhaltig von seinem Know-How profitieren. Das setzt natürlich voraus, Partner eines seriösen Systemgebers zu sein. Für mich kam daher auch nur ein erprobtes Konzept in Frage. Was nicht heißen soll, dass junge Systeme per se unseriös sind. Allerdings sollten auch in jungen Systemen klare Richtlinien beim Umgang mit den Partnern definiert und natürlich eingehalten werden.

Brodersen: Was sind Ihre Zukunftspläne? Wird es ein zweites oder vielleicht sogar drittes Restaurant geben?

Bulun: Da bin ich mir schon jetzt sicher. Ganz konkret habe ich vor, im nächsten Frühjahr den ersten KFC in der Schweiz zu eröffnen. Auch plane ich in 2017 mit meinem zweiten Betrieb in Deutschland, in Villingen-Schwenningen an den Start zu gehen.

Brodersen: Das sind erfreuliche Aussichten, Herr Bulun. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

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