Stärker, fokussierter, reifer. Ausblick auf die Franchisewirtschaft 2022

Knapp zwei Jahre Corona-Erfahrungen haben selbstverständlich auch die Franchisewirtschaft in Deutschland geprägt. Neben allen Einschnitten und Herausforderungen zeigt sich: Franchise als Geschäftsmodell ist in dieser Zeit noch attraktiver geworden. Offensichtlich ist, dass in dieser Phase voller unternehmerischer Herausforderungen das Interesse an einer Zugehörigkeit zu einem Unternehmensnetzwerk gestiegen ist. Wo der klassische Einzelkämpfer mit seinen individuellen Antworten auf sich schnell ändernden Rahmenbedingungen (z.B. am „Point of Sale“ oder im Kundenverhalten) allein dasteht, wird der Nutzen einer Zugehörigkeit zu einer Kooperation unter einem gemeinsamen Markendach offensichtlich.

Zu Beginn des Jahres ist es Zeit, eine aktuelle „Standortbestimmung“ vorzunehmen, die auch in einem selbstbewussten Ausblick auf das Jahr 2022 mündet. Welche Charakteristika zeichnen die Franchisewirtschaft heute aus?

  • Stärke

In den vielfältigen Gesprächen und Kontakten zu den Mitgliedsunternehmen wurde schnell klar, dass Franchisesysteme gerade in der Pandemiezeit an Zusammenhalt und Stärke gewonnen haben. Stabilität und Resilienz prägen die allermeisten Systeme, die Qualität der Kooperation hat ein neues Niveau erreicht – gerade auch weil Unterstützungsleistungen der Franchisezentralen und der Knowhow-Transfer zwischen den Beteiligten zugenommen hat.

  • Fokus

Stabilität und Robustheit der Partnerschaft, Bindung und Unterstützung der Franchisepartner standen und stehen im absoluten Fokus der Franchisesysteme. Diese federn die Unwägbarkeiten des Marktes ab und ermöglichen eine noch stärkere Konzentration auf Kernkompetenzen. So wurde die Arbeitsteilung in der Franchisekooperation zwar nicht neu definiert, so doch klar ausgebaut. Mit stärker auf den Support ausgerichteten Franchisezentralen einerseits und den mit Knowhow gestärkten Franchisepartnern als Local Heros andererseits.

  • Reife

Durch die Herausforderungen der Pandemie hat sich der Reifegrad der Franchiseunternehmen durch einen starken Zuwachs an Knowhow deutlich weiterentwickelt. Das hängt parallel auch mit vielen Innovationen zusammen, die vorgenommen wurden bzw. vorgenommen werden mussten, quasi unter dem „Corona-Brennglas“. In den circa 50 Jahren der Existenz von Franchiseunternehmen in Deutschland wurde durch die Corona- bzw. Pandemiephase ein neues Entwicklungsstadium erreicht, welches auch eine gesteigerte Attraktivität nach sich ziehen dürfte.

2022 wird das Jahr sein, in dem sich diese Merkmale für die Franchisewirtschaft weiter auszahlen werden. Denn sie stellen eine Errungenschaft dar, die weitere Stabilität und auch Attraktivität des Geschäftsmodells erzeugen werden. So ist der erfolgte Innovationsschub, in Kombination mit einer neuen Qualität der Franchisepartnerschaft sowie einer starken Anreicherung des System-Knowhows ein gutes Rüstzeug, um die anstehenden Unwägbarkeiten des weiteren Pandemieverlaufes kompensieren zu können.

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