Neues im Nachhaltigkeitsblog: Annika Lyndgrun über Nachhaltigkeit und Marken

Der Nachhaltigkeitsblog des Ausschusses für Qualität & Ethik geht weiter und zwar mit einer neuen Autorin: Annika Lyndgrun. Sie ist Assoziierte Expertin im Deutschen Franchiseverband und Mitglied im Ausschuss. Und Ihr Thema sind Marken. Wie die sich über Nachhaltigkeit definieren oder anderherum wie Nachhaltigkeit Marken und Unternehmen formen, dazu mehr im ersten Teil ihres Impulses: Nachhaltigkeit im Unternehmertum – High Five! statt erhobener Zeigefinger.

Nachhaltigkeit – das ist doch der Kampfbegriff der militanten Klima-Kleber, oder? Und davor war es ein akademischer Begriff aus der grünen Hipster-Bubble aus Berlin-Kreuzberg. Auf jeden Fall hat der Begriff für viele einen gewissen Mief. Er klingt nach Verzicht, erhobenen Zeigefinger und Kernseife. Teuer ist Nachhaltigkeit auch noch und bringt fürs eigene Unternehmen nichts aus ein bisschen PR.

Da ich ein Herz für sprachliche Außenseiter habe, habe ich mich genauer damit beschäftigt. Und bin auf erstaunliche Dinge gestoßen, die zeigen, wie Sie Ihr Franchise-Unternehmen durch Nachhaltigkeit noch gesünder und profitabler machen können. Oder wie ich es gerne nenne: Zukunftssexy.

Es ging um wirtschaftliche Vernunft.

Mein erster Schritt: Ahnenforschung. Woher stammt „Nachhaltigkeit“ als Begriff? Schnell war klar: Dieser Begriff war lange vor „Fridays for Future“ in aller Munde.

Viele wissen, dass „Nachhaltigkeit“ eigentlich aus der Forstwirtschaft kommt. Damit regelte man im 18. Jahrhundert u.a. dass man nur so viele Bäume fällen darf, wie auch nachwachsen können. Ganz ideologiefrei und ohne Druck eines Klimawandels ging es hier also eigentlich nur um wirtschaftliche Vernunft: man wollte möglichst lange von seinem Wald leben können.

Diesen Gedanken finde ich fürs Franchising besonders aktuell. So dürfen Franchise-Geber:innen ihren „Wald“ so aufbauen und pflegen, dass sie und ihre Franchise-Nehmer:innen lange gut davon leben können. Bestenfalls steht dieser Wald immer noch, wenn der Franchise-Geber nicht aktiv ist. Oder nicht mehr lebt. Aus meinem Job weiß ich jedenfalls, dass jede:r Unternehmer:in diesen kleinen Unendlichkeitsgedanken hat …

Umweltschutz als PR-Gag?

Ab den 2000ern wurden die Stimmen von Klimaforscher:innen langsam, aber sicher lauter. Das bewegte vor allem große Unternehmen und Konzerne dazu, sich damit auseinanderzusetzen. Hier war mit „Nachhaltigkeit“ oft als ein kompensatorisches Werkzeug gemeint. Von Umweltschützer:innen als moderner Aderlass oder auch Greenwashing bezeichnet.

Nachhaltigkeit und die eigene Marken-DNA

Dabei gab es schon Unternehmen wie GROHE, die ihre nachhaltigen Projekte auf Basis ihres eigentlichen Kernthemas aufbauten. In diesem Fall also Wasser. Auch OSRAM hat seine nachhaltigen Projekte früh an die eigenen Produkte gekoppelt: Das Unternehmen sucht seitdem gezielt nach Lösungen für die umweltschonende Entsorgung von Leuchtmitteln. So kann man das Kernthema des eigenen Unternehmens und die Botschaft seiner Marke smart mit Nachhaltigkeit verknüpfen.

Egal, ob Greenwashing oder „echte“ Nachhaltigkeitsprojekte: Grundsätzlich haben große Unternehmen in dieser Zeit dafür gesorgt, dass Umweltschutz als Thema mehr Aufmerksamkeit bekam. Das Problem war nur: Kleinere und junge Unternehmen hatten meist nicht die finanziellen und zeitlichen Ressourcen, um hier öffentlichkeitswirksam mitspielen. Das sollte sich ab 2020 ändern …

Ihre Impulse zur Umsetzung

  1. Was denken Sie, wenn Sie „Nachhaltigkeit“ hören?
  2. Helfen Ihnen diese Gedanken, das Thema für Ihr Unternehmen gewinnbringend einzusetzen?

Im nächsten Blogartikel erfahren Sie, wie Sie mit Nachhaltigkeitsthemen spielerisch, smart und profitabel Ihre Franchise-Marke stärken.

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