Nachhaltigkeitsblog: Nachhaltigkeit und Marken – Teil II

Der Nachhaltigkeitsblog des Ausschusses für Qualität & Ethik geht weiter. Unsere Assoziierte Expertin Annika Lyndgrun teilt hier den 2. Teil Ihres Impulses: Nachhaltigkeit im Unternehmertum –Vernunftsgründe alleine sind ein Rohrkrepierer! Diesmal übrigens inklusive hilfreichem Arbeitsblatt zum Download.

Problem: Vernunftsgründe alleine sind ein Rohrkrepierer

  •  Viele Unternehmer:innen sind echte Macher:innen. Hier lohnt es sich, eine kurze Pause für echte Reflexion einzulegen, denn:
  • Wir Menschen funktionieren über lange Strecke nicht über reine Vernunft
  • Problem: Wenn es schwierig und stressig wird, geht uns die Kraft aus (jeder, der mal eine Diät gemacht hat, weiß, was mit dieser Diät passiert, wenn man sich z.B. über einen Kunden ärgert)
  • Dinge, die wichtig und ernst sind, müssen sich auch so anfühlen. Asketisches Graubrot statt Donauwelle mit sündiger Kuvertüre
  • Es ist also sehr vernünftig, sich der Nachhaltigkeit so zu nähern, dass es einem selbst Spaß macht
  • Spaß alleine reicht auch nicht, um die Täler zu überwinden, die kommen werden
  • Dann braucht es einen inneren Antrieb, der durch den höheren Sinn entsteht
  1. Schritt: Was sind meine 3 Moments of Excellence
    1. Wenn ich alleine vor meinem Zelt im Wald sitze und in die Sterne blicke?
    2. Wenn ich es wieder geschafft habe, meinen Mitbewerber zu überholen?
    3. Wenn ich einen Preis gewonnen habe.
    4. Wenn ich zusammen mit meiner Familie sitze und wir gemeinsam über Geschichten lachen.
    5. Wenn ich wieder über mich selbst hinausgewachsen bin.
    6. Wenn ich jemanden erfolgreich stärken oder verteidigen konnte.
  2. Schritt: Die 6 Grundmotivatoren (Wachstum, Gemeinschaft, Sicherheit …)
  3. Schritt: Welche Projekte können gut passen? (Mädchenschule unterstützen, Wasserschutz …)
  4. Schritt: Welches dieser Projekte würde Ihre Marke stärken? Für welche „bessere Welt“ steht die Marke?Beispiel:
    1. Sie betreiben ein Franchisesystem, das ambulante Pflege anbietet.
    2. Dann steht Ihre Marke vielleicht für eine Welt, in der mehr Menschen lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können?
    3. Dann ist ein Projekt sinnvoll, das sich mit demenzgerechtem Wohnen beschäftigt.
  5. Schritt: Passenden Kooperationspartner aussuchen
    1. Wichtig: Energieaustausch. Es geht nicht nur darum, einseitig etwas Gutes zu tun, um die Chancen auf einen eigenen Heiligenschein zu erhöhen. Professionelle NGOs wissen das und können auch auf der Ebene mit Ihnen als Unternehmer:innen verhandeln. Machen Sie sich also vor der Suche nach einem passenden Partner klar, was Sie sich für Ihr Unternehmen durch diese Partnerschaft wünschen.
    2. Bietet der Partner Wissen an, das ich für mein Franchise-System nutzen kann?
    3. Sind in der Community meines Partners Kontakte, die für mein Franchise interessant sind? (Weiterempfehler:innen, Lieferant:innen, Franchise-Partner:innen, Wissens- und Inspirationsquellen …)
    4. Arbeitet der Partner an einem Forschungsprojekt, das interessant für mein Unternehmen ist?
    5. Wie aktiv ist er in der Presse und auf Social Media? Sitzt dort meine mögliche Zielgruppe? Ist er bereit, mein Franchise-System hier einzubringen?
    6. Bringt die Form der Unterstützung mein Unternehmen weiter? Können sich z.B. meine Mitarbeiter persönlich engagieren, sodass meine Arbeitgebermarke gestärkt wird?

Wichtig ist bei dieser Übung

 Der erste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Verantwortungsgefühl

 Erster Schritt: Bei sich selbst

  • Eigenverantwortung

 Zweiter Schritt: Bei Franchisepartner:innen und Mitarbeiter:innen

  • Eigenverantwortliche Mitarbeiter wünscht sich jedes Unternehmen
  • Verantwortung macht glücklich (Selbstwirksamkeit, Gestaltungsrahmen)
  • Verantwortung über Kollegen, Kunden, Projekte und auch den Arbeitgeber hat man nicht, sondern man fühlt sie. Wer nicht für andere mitfühlen kann (welche Konsequenzen hat mein Verhalten?), wird nicht in größeren Kontexten denken und handeln können und kann somit keine Verantwortung übernehmen.

Nur, wenn wir uns verbunden fühlen, übernehmen wir Verantwortung

  •  Ökonomie: dienender Motor, der durch den vernünftigen Umgang von Ressourcen die Grundlagen für Wohlstand herstellt.
  • Grundbedürfnisse
  • Bedürfnispyramide
  • Wenn die wichtigsten Bedürfnisse gestillt sind, kommt eine andere Seite von uns Menschen hoch: Sinn und Zugehörigkeit
  • Ab hier übernimmt die Marke
  • Sie veredelt ab jetzt die Handlungen auf der ökonomischen Ebene mit Sinn und ist ab jetzt wachstumsrelevant. Jetzt müssen KPIs mit Haltungszielen ergänzt werden, das das ökonomische Überleben gesichert ist und weiteres reines Profit-Wachstum nicht mehr motivieren kann

Das richtige Nachhaltigkeitsprojekt finden >> hier geht es zum Arbeitsblatt!

 

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