Nachhaltiges Unternehmertum bietet klare Wettbewerbsvorteile

Wirkungen nachhaltigen Unternehmertums: Warum auch die Franchisewirtschaft davon nur profitieren kann!

Eine aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) belegt: eine nachhaltig betriebsstrategische Ausrichtung eines Unternehmens schafft Vorteile gegenüber den Wettbewerbern.

Die Studie

Unternehmerische Freiheit ist mit Verantwortung verbunden – sowohl im Umgang mit den Mitarbeitern als auch mit den Partnern. Nachhaltigkeit erfordert neben diesem verantwortungsvollen Umgang auch einen vernünftigen und schonenden Einsatz von betrieblichen und natürlichen Ressourcen. Soziales und Ökologisches mit dem betrieblich Nützlichen zu verbinden, ist dabei das Kernanliegen von nachhaltigem Wirtschaften. Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement zielt auf einen verantwortungsvollen Umgang mit
Ressourcen und auf die entsprechende Gestaltung der innerbetrieblichen Abläufe ab.

Allerdings beschränken sich viele Unternehmen zurzeit immer noch auf ausgewählte Aktivitäten; nur eine Minderheit hat aktuell das Thema Nachhaltigkeit explizit zum umfassenden Leitprinzip der Führung und der Unternehmensstrategie erhoben (dies betrifft die Franchisewirtschaft gleichermaßen).

Die Wirkungen von nachhaltigem Wirtschaften lassen sich zurzeit nur ansatzweise anhand von subjektiven Einschätzungen der Unternehmer bestimmen. Dabei bestätigen die empirischen Befunde die theoretischen Überlegungen, denen zufolge KMU von nachhaltigen Methoden des Wirtschaftens profitierten: Die meisten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen sind von ihrem Engagement überzeugt und sehen die ökonomischen Vorteile, die aus ihrem – vorrangig gesellschaftlich motiviertem – Nachhaltigkeitsengagement erwachsen. So werden die positive Öffentlichkeitswirkung sowie die Stärkung der Kundenbeziehungen und Mitarbeiterbindung von KMU als Gewinn bewertet.

Im Hinblick auf die betriebswirtschaftlichen Effekte bleibt jedoch unklar, ob die
Unternehmen erfolgreicher sind, weil sie nachhaltig agieren oder ob erfolgreiche Unternehmen tendenziell stärker nachhaltig agieren, weil sie beispielsweise über die dafür erforderlichen Mittel verfügen. Nur ein kleinerer Teil der Unternehmen überprüft die Nachhaltigkeitsmaßnahmen hinsichtlich Effektivität und betrieblicher Effizienz. Gerade KMU könnten dadurch jedoch wertvolle Informationen gewinnen, da sie in der Regel enge Beziehungen zu den Mitarbeitern und Partnern, wie auch zu ihren Kunden haben.

Die gesamte Studie können Sie hier nachlesen: IfM-Materialien-227_Nachhaltigkeit

Die Franchisewirtschaft

Auch im Franchising bedeutet nachhaltiges Handeln, verantwortlich werteorientiertes und standardisiertes Wirtschaften von Franchisegebern und Franchisenehmern im Einklang mit Gesellschaft und Umwelt. Dieses sollte so ausgelegt sein, dass alle Seiten daraus einen gemeinsamen Nutzen erzielen können. Unternehmen, die nachhaltig handeln, tragen dazu bei, die Grundsätze nachhaltiger Entwicklung in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken und besser zu verankern. Zusätzlich erhöhen sie dadurch auch ihre Glaubwürdigkeit und ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Kunden und Wettbewerbern.

Der DFV e.V. hat sich dem Thema bereits in einem früheren Blog-Beitrag gewidmet: Warum Nachhaltigkeit im Franchising unverzichtbar ist

Fazit

Auch die Politik ist gefordert

Der Ruf nach Nachhaltigkeit und nachhaltigem Wirtschaften sollte die Marktposition eines Unternehmens möglichst befördern. Der Appell der Politik an die Unternehmen nachhaltig zu Wirtschaften ist gegeben. Doch will die Politik steuernd auf Unternehmen einwirken, so sollte sie sich in erster Linie auf das Setzen von Anreizen konzentrieren. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, das öffentliche Beschaffungswesen stärker an Nachhaltigkeitskriterien zu binden. Eine weitere Option ist es, die Öffentlichkeit für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, um so nachfrageseitige Impulse zu setzen. Allerdings setzen beide Handlungsoptionen voraus, dass ein eindeutiger Nachweis der volkswirtschaftlichen Wirkungen besteht.

Der Beitrag des DFV e.V.

Der DFV e.V. leistet auch hier einen Beitrag das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Focus der Franchisewirtschaft zu rücken.

Mit dem DFV-Green Franchise Award werden Franchisesysteme (unabhängig von einer DFV-Mitgliedschaft) ausgezeichnet, die in den Bereichen Ökonomie, Ökologie, Kultur und/oder Soziales vorbildlich aufgestellt sind und langfristig nachhaltig agieren.

Der erste Green-Franchise-Award ging 2013 an das Unternehmen Town & Country Haus GmbH. Hohe System- und Markenstandards, der regionale Bezug von Materialien und Rohstoffen, eine eigene Stiftung zur Unterstützung von unverschuldet in Not geratenen Bauherren und hilfsbedürftigen Kindern sowie einige weitere Kriterien haben die Jury dazu veranlasst, das Unternehmen als nachhaltigstes Franchisesystem mit dem DFV-Green Franchise Award 2013 auszuzeichnen.

Dieses Jahr wurde die SONNENTOR Kräuterhandels GmbH als Siegerin des Green-Franchise-Awards ausgezeichnet. SONNENTOR konnte die Jury mit dem am nachhaltigsten standardisierten und ganzheitlich ausgerichteten Konzept überzeugen.

Die starke Nachfrage von Franchisesystemen sich für diesen Preis zu bewerben zeigt, dass das Bewusstsein für eine nachhaltige unternehmerisch strategische Ausrichtung im Franchising weiter an Bedeutung gewinnt. Durch den Green-Franchise-Award wird diese Managementstrategie entsprechend gewürdigt.

Kommentare

Ausländische-Unternehmer stabilisieren das Gründungsgeschehen in Deutschland

Fehlende Arbeitnehmerfreizügigkeit wirkte sich in der Vergangenheit deutlich aus

Eine aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) setzt sich mit dem Thema des Gründungsverhaltens ausländischer und deutscher Bürger auseinander.

Zusammenfassung des Studienergebnisses

Das gewerbliche Gründungsgeschehen in Deutschland wird nach wie vor stark durch ausländische Existenzgründer beeinflusst: Seit 2003 steigt ihre Anzahl stetig bzw. verharrt auf hohem Niveau, während die Anzahl der deutschen Gründer seit 2004 sinkt. Infolgedessen ist der Ausländeranteil kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr lag er bei 42,7% aller gewerblichen Gründungen – und war damit mehr als doppelt so hoch als im Jahr 2005 (18,8%).

Nach Untersuchungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn sind die Gründe für die Ausweitung der Gründungsaktivitäten von Ausländern vor allem in der zunächst fehlenden Arbeitnehmerfreizügigkeit zu finden, die jeweils zeitweise für Bürger der neuen EU-Beitrittsländer galt. Differenziert man die gewerblichen Gründer in Deutschland nach ihren Nationalitäten, so stellt man fest: Die Anzahl der nichteuropäischen Gründer und diejenige der Europäer, deren Herkunftsländer schon länger Mitglied in der EU sind, sank in der Vergangenheit tendenziell ebenso wie die der deutschen Gründer.

Hingegen wichen vielfach Bürger aus den Ländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, die am 1. Mai 2004 der EU beigetreten waren, auf eine selbstständige Tätigkeit aus, weil sie bis zum 30. April 2011 nicht über die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit verfügten. Für Bürger Rumäniens und Bulgariens (EU-Beitritt: 1.1.2007) war bis zum Ende des vergangenen Jahres die abhängige Erwerbstätigkeit eingeschränkt. Die bevorzugten Branchen: Im vergangenen Jahr erfolgten etwa drei Viertel aller gewerblichen Betriebsgründungen von Ausländern in den drei Wirtschaftszweigen Baugewerbe (45%), Handel (18,2%) und Gastgewerbe (10,2%).

Bedeutung für die Franchisewirtschaft

Gerade für die Franchisewirtschaft hat diese Erkenntnis große Bedeutung, da Franchisesysteme überwiegend mit Unternehmensgründern wachsen. In Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs und der Tendenz zur Vollbeschäftigung ist es eine große Herausforderung für die Franchisezentralen den passenden Franchisenehmer zu finden.

Es bedarf also auch hier ein Umdenken in der Strategie der Franchisenehmer-Akquise. Vielleicht bietet der große Markt gut qualifizierter Ausländer auch eine Chance für die Franchisewirtschaft.

Dennoch bleibt das Versäumnis der Politik gründerfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen weiter bestehen. Die Abschaffung des Gründungszuschusses als Pflichtleistung bleibt ein Fehler und der Einbruch der Zahlen zur Bereitstellung öffentlicher Fördergelder für Unternehmensgründer aus den Jahren 2012 und 2013 zeigen diese Fehlentwicklung auf. Die Große Koalition hat trotz Ankündigungen der Priorisierung von KMU Politik noch keinerlei signifikante Maßnahmen eingeleitet. Gute drei Jahre der politischen Gestaltung bleiben. noch. Es gilt die Koalition weiter an ihre gemachten Wahlversprechen zu erinnern. Die Politik ist also auch weiterhin gefordert.

Die gesamte Studie des IfM können Sie hier nachlesen:

Kommentare

Internetvertrieb: Aussage des Bundeskartellamtes zum Online-Handel auch für die Franchisewirtschaft von Bedeutung

Ein Dauerthema in der Franchisewirtschaft: Richtungsweisende Aussage des Bundekartellamtes betrifft auch das Franchising

Das Verfahren gegen die adidas AG: Verkaufsverbot über Online-Marktplätze

Das Bundeskartellamt hat sein Verfahren gegen die adidas AG (adidas) eingestellt, nachdem das Unternehmen seine Internet-Vertriebsbedingungen kartellrechtskonform geändert hat.

adidas betreibt ein selektives Vertriebssystem, in dem adidas-Produkte nur über autorisierte Händler an Endkunden verkauft werden dürfen. Die im Jahr 2012 eingeführten e-Commerce Bedingungen enthielten u.a. ein weitreichendes Verkaufsverbot über die großen Online-Marktplätze eBay und Amazon Marketplace, aber auch andere Plattformen wie Rakuten.de, Yatego.de, Hitmeister.de und meinPaket.de. Das Bundeskartellamt hatte nach Eingang einer ganzen Reihe an Beschwerden von Sportfachhändlern ein Verfahren eingeleitet.

Sachverhalt

Nach umfangreichen Ermittlungen bei den deutschen Händlern und den Sportartikelherstellern wurde adidas im Laufe des Verfahrens informell mitgeteilt, dass schwerwiegende wettbewerbsrechtliche Bedenken im Hinblick auf das Verkaufsverbot über Online-Marktplätze und Beschränkungen der Suchmaschinenwerbung für autorisierte Händler bestehen. Daraufhin hat adidas eine Neufassung der e-Commerce Bedingungen vorgelegt, in der das Verkaufsverbot über Online-Marktplätze komplett entfallen ist. Es wurde außerdem klargestellt, dass es allen autorisierten Händlern freisteht, adidas Markenbegriffe als Suchwort bei der Suchmaschinenwerbung wie z.B. Google AdWords zu verwenden.

Auch mit der ASICS Deutschland GmbH, die wegen ähnlicher Vertriebsbedingungen vom Bundeskartellamt abgemahnt worden ist (siehe PM vom 28. April 2014), werden derzeit Gespräche über eine kartellrechtskonforme Ausgestaltung ihres selektiven Vertriebssystems geführt.

Kernaussage

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Die Möglichkeiten des Internets stellen Hersteller wie Händler vor neue Herausforderungen. Unsere Aufgabe ist es, in diesem dynamischen Umfeld Märkte und Chancen zugunsten von Händlern und Verbrauchern offenzuhalten. Selbstverständlich dürfen Hersteller bei der Auswahl ihrer Händler bestimmte Qualitätsanforderungen stellen. Nach europäischem wie deutschem Kartellrecht ist es aber nicht erlaubt, wesentliche Vertriebskanäle wie den Online-Handel weitgehend auszuschalten. Unser Verfahren gegen adidas sowie auch das noch nicht abgeschlossene Verfahren gegen ASICS sind Pilotverfahren, da derzeit viele Markenhersteller vergleichbare Maßnahmen erwägen. Wir begrüßen, dass adidas seinen autorisierten Einzelhändlern jetzt ermöglicht, nicht nur einen eigenen Online-Shop, sondern auch Shops auf Online-Marktplätzen zu betreiben. Dies ist gerade für kleine und mittlere Sportfachhändler auch in Anbetracht rückläufiger Kundenfrequenzen eine wichtige Möglichkeit, ihren Kundenkreis zu erweitern. Auch die Verbraucher profitieren hiervon ganz unmittelbar.“

Der Vertriebskanal Online-Handel spielt auch im Franchising eine immer größere Rolle. Dem Franchisenehmer kann dabei nicht der Internetvertrieb verboten werden. Qualitätsanforderungen können von Franchisegeber-Seite aber dennoch gestellt werden.

Nähere Informationen können Sie in den bereits erschienen Blog-Beiträgen zu diesem Thema nachlesen:


Kann dem Franchisenehmer verboten werden, eine eigene Homepage einzurichten?

Kann ein Franchisenehmer seine im Geschäftslokal angebotenen Produkte auch über einen eigenen Internetauftritt anbieten?

Ein Dauerthema im Franchising: Vertrieb von Waren über das Internet

Beschränkungen beim Internetvertrieb können für den Franchisegeber teuer werden!

Fazit

Zu der rechtlichen Bewertung in diesem Verfahren, wird das Bundeskartellamt in Kürze einen ausführlichen Fallbericht veröffentlichen. Der DFV e.V. wird umgehende darüber berichten und die Auswirkungen bzw. rechtlichen Folgen für Franchisesysteme näher erläutern.

Kommentare

Die Schule des Franchisings steht für professionelle Weiterbildung in der Franchisewirtschaft

Das Deutsche Franchise-Institut beglückwünscht 24 neue Absolventen

Die 53. Schule des Franchising fand vom 23. bis zum 26. Juni 2014 in München statt.

Seit nunmehr sechsundzwanzig Jahren steht die Schule des Franchising für das Weiterbildungsprogramm in der Franchisewirtschaft.

In einem modular aufgebauten Seminar bekommen die Teilnehmer innerhalb von dreieinhalb Tagen kompaktes Rüstzeug an die Hand gegeben, welches benötigt wird, um wesentliche Bereiche zum Betreiben eines Franchisesystems abzudecken.

Diese Themen wurden behandelt:

1. Die Entwicklung eines Franchisesystems (Referent: Dr. Hubertus Boehm, SYNCON GmbH)

2. Die Gestaltung eines Franchisevertrages – von der Vertragsverhandlung bis zur Vertragsunterzeichnung (Referent: RA Prof. Dr. Karsten Metzlaff, Noerr LLP)

3. Controlling bei Franchisesystemen (Referenten: Dr. Jürgen Karsten ETL Franchise GmbH, Dr. Hubertus Boehm, SYNCON GmbH)

4. Franchise-Marketing – Die starke Marke und der Weg zum Erfolg (Referent: Tino Stiffel, rücken¬wind Marketing GmbH)

5. Die Dokumentation des Know-how in Franchisesystemen: Handbücher und Extranets als Basisinstrumente (Referentin: Mag. a. Waltraud Martius, SYNCON International Franchise Consultants)

6. Die Finanzierung des Franchisenehmers (Referent: Klaus Lockemann, Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverstän¬diger für Finanzierungen, Finanzplanung)

7. Erfolgsfaktoren beim Aufbau eines Franchisesystems (Referent: Horst Becker, ISOTEC GmbH)

8. Erfolgsfaktoren des Systemmanagements in der Praxis (Referent: Dr. h.c. Dieter Fröhlich, Musikschule Fröhlich)

Die 54. Schule des Franchising

Die kommende Schule des Franchising findet von Montag, den 24.11.2014 bis Donnerstag, den 27.11.2014 in Köln im Novotel Köln City.

Weitergehende Informationen erhalten Sie unter www.franchise-institut.de oder bei Jan Schmelzle unter schmelzle@franchiseverband.com

53. SdF53. SdF

Kommentare

Interesse an Unternehmensgründungen auf dem Tiefstand – warum der Franchisewirtschaft in den nächsten Jahren eisiger Gegenwind drohen könnte

Auf dem „Tiefstand“ befindet sich derzeit das Interesse an Unternehmensgründungen, verlautete kürzlich eine Studie des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK). So führten die Industrie- und Handelskammern bundesweit im vergangenen Jahr 235.000 Beratungsgespräche mit angehenden Gründern, sieben Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der DIHK warnt daher vor einer Unternehmerlücke.

Die Abhängigkeit der Franchisewirtschaft von der Gründerentwicklung
Die meisten Franchisegeber in Deutschland wachsen mit Unternehmensgründern als angehenden Franchisenehmern. Gerade Personen aus dem mittleren und gehobenen Management, die etwa mit einer Abfindung ihren vorherigen Arbeitgeber verlassen, zählen zur Hauptzielgruppe zahlreicher Franchisegeber.
Wie gestaltet sich die Ist-Situation bei der Systemexpansion? Laut Statistiken des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV) konnten 2013 76.500 Franchisenehmer verzeichnet werden, im Vorjahr waren es 72.700. Eine interne Umfragen des DFV ergab Ende letzten Jahres zudem, dass 40% seiner Mitglieder ihre Expansionspläne im Jahr 2013 erreicht – und 60% eben gerade nicht.
An dieser Stelle offenbart sich einmal mehr ein unmittelbarer Zusammenhang dieser Entwicklungen: Die Franchisewirtschaft ist in ihrem Wachstum gehemmt, da immer weniger Personen über eine Unternehmensgründung nachdenken. Parallel hat ein starker Wettbewerb der Franchiseanbieter um gut qualifizierte Franchisegründer eingesetzt.

Perspektivisch wieder mehr Gründer?
Deutschland zählte mit 5,3% im Jahr 2013 zu den EU-Ländern mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, seit 2005 wurde ein klarer Aufschwung am Arbeitsmarkt verzeichnet. Das kann einerseits an den politischen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren liegen, vor allem aber hat der demographische Wandel diese Entwicklung enorm begünstigt: denjenigen, die als Rentner den Arbeitsmarkt verlassen, folgen vergleichsweise weniger Fachkräfte nach. Dieser Prozess wird sich in den nächsten Jahren verstetigen, wenn nicht gar noch verstärken.
Die Gründerkultur in Deutschland ist besonders eng an den Arbeitsmarkt gekoppelt: Der Drang in die Selbständigkeit wird dann größer, wenn Arbeitnehmer gezwungen sind sich zu verändern. Dieser Zwang ist momentan und perspektivisch eher gering ausgeprägt, da gute Arbeitnehmer mit „Kusshand“ einen gut bezahlten Job in einem starken wirtschaftlichen Umfeld erhalten. Hinzukommt das Sicherheitsbedürfnis in Deutschland, dass meist stärker ist als die bei einer Gründung zwingend mitzubringende Risikobereitschaft.
Die oben gestellte Frage muss daher mit einem „eher nicht“ beantwortet werden.

Wachstumsalternativen für Franchisegeber
Der Engpass bei der Gewinnung neuer Franchisenehmer ist offenkundig. Als Wachstumsalternativen für die Systemzentralen haben sich sowohl eigene Betriebe, als auch bereits bestehende Franchisenehmer (sog. „Multi-Unit“) herauskristallisiert. Für die Zielgruppe der angehenden Franchisenehmer sollten jedoch auch stärker bestehende Unternehmen in Betracht gezogen werden, wie dies z.B. ohnehin sehr stark im Handwerk praktiziert wird.

Forderungen an die Politik
Komplett unbefriedigend sind die Signale aus dem politischen Umfeld. Nicht nur, dass beispielsweise die Änderung beim Gründungszuschuss aus der Arbeitslosigkeit (Ermessenleistung statt Pflichtleistung) vor zwei Jahren einen erheblichen Rückgang (bis 85%) bei den Antragstellungen zur Folge hatte. Weder von der vorherigen schwarz-gelben, noch von der jetzigen schwarz-roten Koalition sind bisher Initiativen gestartet worden, die ein umfänglicheres Maßnahmenprogramm zur Steigerung der Gründungsdynamik erkennen ließen. Dafür scheint die Zielgruppe der angehenden Unternehmensgründer zu uninteressant. Es bleibt bei Einzelaktionen, Sonntagsreden und Lippenbekenntnissen.

Fazit
Die Franchisewirtschaft wird in den nächsten Jahren stärker über Wachstumsalternativen nachdenken müssen. Bleibt sie – wie bislang – zu eng an der Gründerkonjunktur gekoppelt, wird ihr ein eisiger Wind ins Gesicht wehen.

Kommentare

Vielfältige Karrieremöglichkeiten mit dem Studium zum „Franchise-Betriebswirt“

Für das neue Semester, das Anfang September 2014 startet, sind noch Plätze frei.

Zu einer fundierten Ausbildung gehören eine gelungene Mischung aus Theorie und Praxis sowie nachhaltige Zukunftsperspektiven. All diese Komponenten beinhaltet das 4-semestrige vom DFV mit initiierte und staatlich geförderte Vollzeitstudium zum „Franchise-Betriebswirt“, das die Fachschule für Franchising in Weilburg an der Lahn seit 2006 anbietet.

Am Montag, den 08. September 2014 startet das neue Semester, für das sich Interessenten nach wie vor anmelden können.

In zahlreichen Workshops, Seminaren mit Branchenvertretern, bei Studienreisen zu Systemzentralen oder auch in Rhetorik- und Führungskursen wird praktisches Wissen vermittelt. Im vierten Semester können dies die Studierenden bei Franchisesystem aus den verschiedensten Branchen, wie z.B. der Systemgastronomie, Handwerk, Gesundheit/Pflege etc. direkt in die Praxis umsetzen.

Da der Unterricht nur vormittags stattfindet, kann das Studium auch von Mitarbeitern aus Franchisesystemen, die sich franchisespezifisch weiterbilden möchten, absolviert werden.

Mit Abschluss des Kompaktstudiums stehen den Absolventen viele verschiedene Karrieremöglichkeiten offen. Sie qualifizieren sich für spezielle Tätigkeiten als Mitarbeiter im Management einer Franchisezentrale und erlangen grundlegendes Know-how für den Weg in die Selbstständigkeit als Franchisenehmer oder sogar -geber.

„In vier weiteren Semestern können die Absolventen zusätzlich einen international anerkannten Bachelor-Abschluss erwerben, der auch berufsbegleitend als Fernstudium möglich ist“, erklärt Martin Petzsche, Studienleiter an der Fachschule für Franchising.

„Qualifizierter Nachwuchs im Franchising ist wichtig. Der DFV möchte die Professionalisierung im Franchising weiter vorantreiben und unterstützt deshalb die Fachschule für Franchising, wie z.B. bei der Vermittlung von Kontakten zu DFV-Franchisesystemen oder von Praktikumsplätzen“, ergänzt Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes e.V.

Weitere Informationen zur Anmeldung, den Inhalten und Voraussetzungen für diesen Studiengang sind unter www.fachschule-franchising.de erhältlich.

Ansprechpartner Fachschule für Franchising:

Martin Petzsche
Frankfurter Str. 39, 35781 Weilburg
Tel.: 06471 / 2071; mobil: 0177 / 249 3200
E-Mail: info@franchising-fachschule.de
Internet: www.fachschule-franchising.de

Ansprechpartner Deutscher Franchise-Verband e. V.:

Isabel von Vegesack
Luisenstraße 41, 10117 Berlin
Tel. 030/ 278 902-12, Fax: -15
E-Mail: von.vegesack@franchiseverband.com
Internet: www.franchiseverband.com

WKS Logo einzeln

Kommentare

Nachtrag: Social Media Strategien für Franchisesysteme

Hierzu veranstaltete das Deutsche Franchise-Institut am Montag, den 02. Juni 2014 einen eintägigen Workshop in Köln.

Die Referenten, Steffen Kessler (FranchisePORTAL GmbH) und Marco Hero (PF&P Rechtsanwälte) diskutierten mit den Teilnehmern u.a. folgende Fragestellungen:

Wofür ist Social Media eigentlich wichtig und welche Herausforderungen gibt es hierfür im Franchising, bzw. wie ist die Aufgabenverteilung zwischen Zentrale und Partnern? Welche Social Media-Kanäle machen für wen Sinn und wie wird über Social Media Kanäle richtig mit Kritik umgegangen?
Zusätzlich wurde den Teilnehmern noch der Umgang mit Facebook und GOOGLE+, SEO und Videos aufgezeigt.

Welche entscheidende Rolle die rechtliche Komponente im Umgang mit Social Media spielt, verdeutlichte Marco Hero. Er erläuterte die rechtlichen Grundlagen für Franchisesysteme (nationale und internationale Rahmenbedingungen) sowie was ein Franchisegeber oder -nehmer darf und was nicht? Die vertragliche Gestaltung einer Social Media Strategie stand hierbei im Mittelpunkt sowie deren korrekte Umsetzung und Kontrolle.

Die 15 Workshop-Besucher erarbeiteten gemeinsam eine Checkliste zur Gestaltung einer Social Media Strategie und ihnen wurden Best Practice Beispiele aus den Bereichen, Gastronomie, Fashion, Retail und Dienstleistungen dargelegt. Anschließend berichteten die Teilnehmer von ihren Erfahrungen und diskutierten den Umgang mit Social Media in Krisenfällen, wie z.B. bei Burger King.

20140602_111541

Kommentare

Franchise im ländlichen Raum – neue Perspektiven durch die „Große Emma“?

Es ist seit Jahren festzustellen und wird viel beklagt: das sogenannte „Ausbluten“ ländlicher Räume und kleiner Städte. Viele Regionen in Deutschland leiden unter dieser Entwicklung und mit ihnen immerhin 30% der deutschen Bevölkerung, für die eine angemessene Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann. Was dagegen tun?

Gemeinsam mit der Sparkasse Meißen hat nun der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) am 16. Juni 2014 in Zabeltitz mit der „Großen Emma“ ein Pilotprojekt gestartet, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die „Große Emma“ stellt dabei konkret ein Gebäude dar, welches unter seinem Dach Unternehmen oder Vereinigungen die Möglichkeit bietet, die Räumlichkeiten zeitweise zu mieten und ihre Dienstleistungen anzubieten. D.h. eine Anmietung muss nicht dauerhaft, sondern kann auch tage- oder stundenweise erfolgen In Zabeltitz sind Partner der „Großen Emma“ ein Friseurstudio, ein Paket- und Briefshop, die Sparkasse, ein Lohnsteuerhilfeverein sowie die örtliche Diakonie. Darüber hinaus ist ein Gemeinschaftsraum vorhanden, der ebenfalls angemietet werden kann.

Nicht alle Franchise-Konzepte bestehen aus großen Restaurants, Einzelhandelsgeschäften oder Fitness-Studios. Und: Geschäftsmodelle im Franchising sind auch modular anpassbar (Sortiment bzw. Dienstleistungsangebot etc.). Der Gedanke hier ist, dass beispielsweise bestehende Franchisenehmer oder eigene Betriebe des Franchisegebers aus der Region mit einem entsprechend angepassten Angebot („Micro-Franchising“) einen zeitweisen Bestandteil einer „Großen Emma“ darstellen.

Selbstverständlich: Dieses Projekt muss sich rechnen, sowohl für die Unternehmer, als auch für die Initiatoren. Doch ist es allemal ein Versuch wert, sich für eine Stärkung der ländlichen Räume einzusetzen und diese aufzuwerten. Warum nicht mit etablierten Franchise-Marken?

Der DFV steht mit dem OSV seit einigen Monaten diesbezüglich in Verbindung und hat die Planungsphase aktiv begleitet. Jetzt, nach Eröffnung des Betriebes in Zabeltitz, beginnt die Pilotphase. Ein idealer Zeitpunkt also, um auf diese Innovation hinzuweisen. Mehr Informationen unter:
http://www.grosse-emma.de/ oder direkt beim DFV-Geschäftsführer, Torben Leif Brodersen unter brodersen@franchiseverband.com.

14.06.19Grosse_Emma

Kommentare

Mittelstandpolitik nach gut sechs Monaten Arbeit der großer Koalition: wo bleibt die angekündigte Mittelstands-Offensive und was können der Mittelstand und die KMU aktuell von der Bundespolitik einfordern?

Ein Kommentar

Ein halbes Jahr Arbeit der Großen Koalition ist vergangen – eine Zwischenbilanz: Das beschlossene nationale Reformprogramm 2014 für die KMU und für den Mittelstand geht nicht weit genug. Gerade wenn man die Maßnahmen mit den anfänglichen Verlautbarungen zur Mittelstandspolitik der Parteien CDU/CSU und SPD der Großen Koalition vergleicht. Die geforderte „große Reform“ für das Unternehmerland Deutschland über die Legislaturperiode hinweg bleibt hierbei aus. Einzelne wirtschaftspolitische Gestaltungshebel, wie die Wiedereinführung des Gründungszuschusses als Pflichtleistung oder mehr Transparenz und Nachhaltigkeit durch Bürokratieabbau werden überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Die Große Koalition hätte gerade das erste Jahr ihrer Regierungsperiode für eine nachhaltige Neuausrichtung der Mittelstandpolitik nutzen können. Was in den noch verbleibenden drei Jahren umgesetzt wird bleibt abzuwarten.

Weitere Stellungnahmen des DFV e.V. zu diesem Thema finden Sie hier:

Positionspapier zur Förderung des Existenzgründungsgeschehens in Deutschland:
Positionspapier_Forderungen-Existenzgründungsgeschehen_07.11.13

1. Wo bleiben die versprochenen Reformen für den Mittelstand?
2. Die Forderung des DFV: Unternehmergeist will gelernt sein!
3. Wer kümmert sich um die Unternehmensgründer?
4. Gründerzuschuss als Pflichtleistung: ja oder nein?

Der DFV e.V. wird mit Nachdruck die Debatte begleiten.

Initiative für den Mittelstand “Auf den Mittelstand setzen: Verantwortung stärken – Freiräume erweitern”

Mit der Initiative “Auf den Mittelstand setzen: Verantwortung stärken – Freiräume erweitern” sind aber auch erste richtige Ansätze zu sehen.

Der Mittelstand ist der Wachstumsmotor der deutschen Volkswirtschaft. Seine Bedürfnisse stehen im Zentrum der Wirtschaftspolitik. Die Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen ist eine zentrale Triebfeder für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit.

Der DFV e.V. sieht richtige Ansätze

Das BMWi hat in seiner Initiative für den Mittelstand “Auf den Mittelstand setzen: Verantwortung stärken – Freiräume erweitern” sieben Themenbereiche identifiziert, in denen kleine und mittlere Unternehmen gezielt unterstützt werden. Ziel der BMWi-Mittelstandspolitik ist es,

1. die Innovationskraft des Mittelstands zu steigern. Unser Mittelstand ist hoch innovativ. Um jedoch Größennachteile zu kompensieren, soll ein umfassendes Innovationskonzept dafür sorgen, dass Deutschland seine Spitzenposition unter den innovationsfreundlichsten Standorten weiter ausbaut.

2. den Fachkräftebedarf zu sichern. Bereits heute sehen 35 Prozent der Unternehmen fehlende Fachkräfte als Risiko für ihre Geschäftstätigkeit. Die Fachkräfteoffensive der Bundesregierung zielt darauf ab, das inländische Potenzial an Erwerbspersonen besser zu nutzen, im Ausland tätige deutsche Führungskräfte nach Deutschland zurückzuholen und ausländische Fachkräfte für den Beschäftigungsstandort Deutschland zu gewinnen.

3. Gründungen zu fördern und Unternehmensnachfolgen zu sichern. Selbständigkeit wird in Deutschland zu selten als Chance begriffen. Mit der Initiative “Gründerland Deutschland” weckt das BMWi den Gründergeist in Deutschland.

4. Internationalisierungschancen zu verbessern. Zahlreiche mittelständische Exporteure sind das Aushängeschild für die hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands. Ziel der Außenwirtschaftsförderung ist es, dass noch mehr kleine und mittlere Unternehmen ihre Chancen auf Auslandsmärkten realisieren.

5. die Finanzierungsbasis zu stärken. Die Stabilität des Bankensystems ist das Fundament für eine sichere Finanzierung der Realwirtschaft – nur so erhalten Mittelständler die für den Geschäftsbetrieb und Unternehmenswachstum erforderlichen Kredite und Eigenmittel.

6. erneuerbare Energie und Energieeffizienz zu stärken. Mit Informationsangeboten und gezielten Anreizen wird die Rohstoffversorgung gesichert und die Materialeffizienz weiter verbessert.

7. Bürokratie abzubauen und unternehmerische Freiräume zu erweitern. Der Mittelstand ist im Verhältnis zu großen Unternehmen besonders von Bürokratiekosten betroffen und profitiert daher in besonderem Maße von Deregulierung und der Senkung der Bürokratiekosten.

Kommentare

How to go abroad – Leitfaden Internationalisierung

Der Deutsche Franchise-Verband (DFV) präsentiert den Leitfaden Internationalisierung für Franchisesyteme, die ins Ausland expandieren möchten.

Der Leitfaden ist nach intensiven Beratungen innerhalb des neuen Ausschusses „Internationales“ unter der Leitung von Kai Enders (DFV-Vorstand sowie Vorstand der Engel & Völkers Residential GmbH) in Zusammenarbeit mit langjährigen Franchisespezialisten entstanden. Dieser wurde erstmals auf dem DFV-Franchise-Forum 2014 in München vorgestellt.

Besonders wichtig ist es für Franchisesysteme erst einmal genau die Möglichkeiten für eine Expansion ins Ausland zu prüfen, bevor erste Schritte unternommen werden. So reicht z.B. Interesse allein bei Weitem nicht aus, um diesen Schritt zu wagen. Vielmehr muss das Franchisesystem im Heimatland profitabel und etabliert sein, bevor der Schritt ins Ausland gewagt wird.

Ein entscheidendes und wiederholt fehlerhaft von Franchisesystemen umgesetztes Kriterium, ist das Fehlen eines Pilotbetriebs. Ein solcher ist zur Erschließung des Marktes eines neuen Landes für einen erfolgreichen Start in einem neuen Markt zwingend erforderlich.

Zusätzlich sollten folgende Fragen, wie u. a.: „Bestehen die notwendigen finanziellen, personellen und organisatorischen Kapazitäten? Verfügt das Franchisesystem über ausreichend Markterfahrung und ist es erfolgreich? Gibt es eine Angebotspalette, die nicht ausschließlich auf deutsche Kunden zugeschnitten ist?“ unbedingt mit „ja“ beantwortet werden können.

Besonders zu beachten sind auch die politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen, wettbewerbstechnischen und organisatorischen Voraussetzungen im Zielland.

Zusätzlich informiert der Leitfaden über die verschiedenen Formen der Internationalisierung sowie die richtige Partnersuche, -Auswahl und weiterführende Informationen zu wichtigen Institutionen.

Kommentare