Franchisenehmer berichten aus der Praxis: Heute im Gespräch mit Torben L. Brodersen – Stefan Schropp von BoConcept

Ab sofort startet der DFV eine Interviewreihe mit Franchisenehmern, die von Ihren persönlichen Erfahrungen in Franchisesystemen erzählen und Tipps aus der Praxis geben. Im heutigen Interview ist BoConcept-Franchisenehmer Stefan Schropp zu Gast.

Torben L. Brodersen: Herr Schropp, Sie sind Franchisenehmer von BoConcept. Für viele Menschen ist die Auswahl des richtigen Franchisesystems eine Herausforderung. Wie sind Sie auf Ihr Franchisesystem aufmerksam geworden?

Stefan Schropp: Zuerst war ich Kunde bei BoConcept, weil mir das Design sehr gut gefallen hat. Als sich die Frage nach einem passenden Franchisesystem für mich gestellt hat, waren für mich die Kriterien Markenbekanntheit, Franchisepartnerzufriedenheit sowie Expansionsmöglichkeiten ausschlaggebend. Bei BoConcept haben sich diese Punkte für mich vereint. Dazu kommt eine Leidenschaft für schönes Design, was es erleichtert hinter den Produkten zu stehen.

Torben L. Brodersen: Wie schwierig war es für Sie persönlich, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und was hat Ihnen dabei geholfen, mögliche Ängste oder Hürden zu überwinden?

Stefan Schropp: Der Schritt in die Selbständigkeit ist immer eine große Herausforderung. Wichtig für mich war, dass meine Frau das Thema mitgetragen hat. Wir sind ein Familienunternehmen im klassischen Sinne.
Darüber hinaus hat BoConcept viel dazu beigetragen, dass der Start reibungslos verlief.

Torben L. Brodersen: Wie haben Sie die Finanzierung der eigenen Selbstständigkeit gemeistert? Haben Sie hierfür eine Finanzierungsförderung in Anspruch genommen?

Stefan Schropp: Die Finanzierung ruht auf mehreren Säulen. Zuerst natürlich das Eigenkapital. Dann Kredite von einer Bank und Fördermittel der KfW. Zuletzt aber auch eine Absicherung des Franchisegebers BoConcept A/S.

Torben L. Brodersen: Ist Ihnen ein regelmäßiger Austausch mit Ihrem Franchisegeber wichtig und auf welche Art der Unterstützung seitens der Franchisezentrale legen Sie besonderen Wert?

Stefan Schropp: Ein regelmäßiger Austausch mit erfahrenen Kollegen ist besonders in der Startphase von großer Bedeutung. Man lernt viel über das Franchisesystem, erhält aber auch Tipps für das Tagesgeschäft.
Unverzichtbar ist aber auch die Unterstützung durch den Franchisegeber. Bei BoConcept sind das zum Beispiel die Planung des neuen Stores, die Schulung der Mitarbeiter, Unterstützung bei der Werbung und vieles mehr.

Torben L. Brodersen: Wo glauben Sie liegt der Vorteil bei einer Selbständigkeit mit Franchising gegenüber einer herkömmlichen Selbständigkeit?

Stefan Schropp: Als Einzelkämpfer stell ich mir den Schritt in die Selbständigkeit sehr schwer vor. Auch mit meinen über 15 Jahren Berufserfahrung im Einzelhandel kommen jeden Tag neue Fragen und Herausforderungen auf mich zu. Die Vorteile einer Selbstständigkeit mit Franchising gegenüber einer herkömmlichen Selbstständigkeit sind für mich zum einen eine gewisse Sicherheit, je nachdem, wie lange das Franchisesystem bereits besteht, wie erfolgreich es ist, wie es sich entwickelt hat und anstrebt sich weiterzuentwickeln. Zum anderen sehe ich es als einen großen Vorteil, wenn man nicht alles selbst entwickeln und neu ausarbeiten muss, angefangen beim Briefpapier, über Visitenkarten oder die Website. Dadurch, dass ich hier auf bestehendes Material und Vorlagen zurückgreifen kann, kann ich mich viel mehr auf meine persönlichen Stärken konzentrieren und damit mein Unternehmen voranbringen. Und natürlich der Austausch mit Kollegen, also den anderen Franchisepartnern. Man ist im Franchisesystem zwar selbstständig, hat aber doch Kollegen auf Augenhöhe, die in genau der gleichen Branche arbeiten, die vor den gleichen Herausforderungen stehen oder für diese vielleicht schon eine Lösung haben, von der man dann ebenfalls profitieren kann.

Torben L. Brodersen: Welche fünf Praxistipps möchten Sie angehenden Franchisenehmern noch mit auf den Weg geben?

Stefan Schropp: Zuerst kommt natürlich die sorgfältige Auswahl des Systems. Hier hat mir der Deutsche Franchise-Verband sehr geholfen. Fragen, die man sich stellen sollte sind: Passt das Produkt zu mir, kann ich mich damit identifizieren? Welche Wachstumschancen hat das System? Welche Wachstumschancen habe ich als Franchisenehmer? Welche meiner Stärken (persönlich oder beruflich) kann ich in das System einbringen: Erfahrung im Einzelhandel, Marketing, in der entsprechenden Branche, etc.

Wichtig für mich war auch das Kommittment der Familie. Ist jedem Familienmitglied klar, was eine Selbstständigkeit bedeutet? Finanzielle Unsicherheit (am Anfang), mehr Arbeit oder Arbeit am Wochenende. Nur, wenn hier an einem Strang gezogen wird und es keine Vorwürfe oder Bedenken gibt, wird die Selbstständigkeit (langfristig) zum Erfolg.

Bei der Finanzierung sollte man auf die Erfahrung eines guten Beraters oder erfolgreichen Franchisenehmers zurückgreifen. Wenn möglich, sollte auch das Eigenkapital höher ausfallen als vom System gefordert und es sollte nicht das gesamte Eigenkapital in das Unternehmen fließen. Dadurch verschafft man sich gerade im ersten Jahr ein wenig Luft zum Atmen.

Die Vorgaben des Franchisegebers sollten eingehalten werden, auch wenn man nicht immer zu 100% damit übereinstimmt. Hinter erfolgreichen Franchisesystemen stehen jahrelang erprobte und gewachsene Prozesse, die einem in vielerlei Hinsicht die Arbeit erleichtern. Man sollte nicht gegen das System arbeiten, schließlich will der Franchisegeber in erster Linie, dass das Geschäft funktioniert, denn damit verdient er ja auch sein Geld.
Leidenschaft für das Produkt und Mut, Entscheidungen zu treffen. Man muss sich bewusst machen, dass, wenn man selbst diese eine Entscheidung nicht trifft, sie auch niemand anders trifft und dass man alle Konsequenzen einer Entscheidung selbst zu verantworten hat.

Torben L. Brodersen: Lieber Herr Schropp, wir bedanken uns herzlich bei Ihnen für dieses sehr interessante Gespräch und wünschen Ihnen auf Ihrem Weg als Franchisenehmer weiterhin viel Erfolg.

Stefan Schropp

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