10 Jahre bundesweite gründerinnenagentur – Was hat sich bisher getan?

Zum zehnjährigen Bestehen der bundesweiten gründerinnnenagentur – bga kamen am Freitag, den 10.10.2014 rund 350 Vertreter aus Politik und Wirtschaft im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin zusammen, darunter auch Isabel von Vegesack, Leiterin für Presse und Marketing beim Deutschen Franchise-Verband e.V. (DFV). Der Verband setzt sich seit Jahren aktiv für Existenzgründungen in Deutschland ein und steht mit der bga seit längerer Zeit in Kontakt.

Diese Initiative besteht aus einem Verbund hochkarätiger Spezialistinnen aus allen Bundesländern, die sich 2004 zum Ziel gesetzt hat, Gründerinnen und Unternehmerinnen in Deutschland zu unterstützen und sichtbar zu machen.

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypris, gratulierte der bga in Ihrer Eröffnungsrede zu zehn erfolgreichen Jahren Arbeit und stellte heraus, was sich seit der Gründung dieser Initiative 2004 getan hat.

So konnte die bga in 10 Jahren 16 bundesweite Regionalvertretungen mit 2.000 regionalen Partnerinnen aufbauen. Sie hilft Gründerinnen und Unternehmerinnen mit Beratungen und bietet ihnen einen hochwertigen Fachaustausch mit bereits unternehmerisch selbstständigen Frauen in 350 Netzwerken an.

Zum Auftakt der Veranstaltung stellten die 16 Regionalvertretungen u.a. ihre Erfolgsrezepte aus der Praxis vor.

Das Bundesland Bremen bietet z.B. ein Gruppencoaching an, bei dem Frauen über ein halbes Jahr bei der Erstellung ihres Businessplans und auf ihrem Weg in die Selbständigkeit begleitet werden.

In Hessen und Thüringen werden besonders Migrantinnen unterstützt. Sie erhalten eine Orientierungs- und Gründungsberatung in verschiedenen Sprachen.

Regionale Lotsendienste helfen Frauen in Brandenburg beim Schritt in die Gründung und in Mecklenburg-Vorpommern können Frauen gemeinsam in Erfolgsteams ihre Aufgaben auf dem Weg zur Unternehmensgründung bewältigen.

Sachsen-Anhalt und Brandenburg zeichnen erfolgreiche Gründerinnen mit einem Gründerinnenpreis aus, um auf diese in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Das Bundesland Hessen veranstaltet den Hessischen Unternehmerinnentag, bei dem sich Existenzgründerinnen mit bestehenden Unternehmerinnen austauschen können. Ein jährlich von der bga organisierter nationaler Aktionstag befasst sich mit dem Thema der Unternehmensnachfolge.
Zusätzlich führt das BMFSFJ gemeinsam mit der bga eine jährliche Roadshow zum Thema „Chefinnen im Handwerk“ durch.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmer dann die Möglichkeit in verschiedenen Zukunftsfeldern, zu diskutieren. Folgende Themenbereiche wurden dabei näher beleuchtet:

Für jede Gründung ist eine solide Finanzierungsbasis ein entscheidender Erfolgsfaktor. Gemeinsam mit Frauen aus Wissenschaft und Praxis wurde die „Finanzierung der Gründungsvorhaben von Frauen“ erläutert.
Hierbei wurde deutlich, dass gerade Frauen, die oft mit kreativen Geschäftsmodellen gründen, meist Privatkredite (von Freunden und Familie) oder auch Crowdfunding gegenüber dem klassischen Bankkredit bevorzugen.

Hilfe, wie Gründerinnen und Gründer die richtige Form der Finanzierung für ihr Geschäftsmodell finden, leistet z.B. der Finanzierungsfinder der IHK Berlin: www.ihk-berlin.de/finfin.

Wie sehr sich das Bildungsverhalten, Geschlechterrollen, Erwerbsformen und -biografien im Umbruch befinden und welchen Einfluss dies auf Unternehmensgründungen hat, erarbeiteten die Teilnehmer zum Thema „Zukunftsmodelle der weiblichen Erwerbsarbeit in einer flexibilisierten Welt“. In Gruppen zu den Schwerpunkten „Gründung als Lebensabschnittsprojekt“, „Flexibilisierung und Individualisierung von Erwerbs- und Lebensformen“ sowie „Vollzeit als Auslaufmodell“ wurden Erfahrungen ausgetauscht und Handlungsempfehlungen für die Politik erarbeitet. So wurde z.B. ein flexibleres und finanzierbares Sozialversicherungssystem für die unterschiedlichen Erwerbsmodelle gefordert.

Weitere Themen der Zukunftsfelder waren „Zielgruppenorientierte Erfolgsfaktoren für nachhaltige Gründungen“, „Erfolgreich Gründerinnen zu Unternehmerinnen qualifizieren“ und „Wege in ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum“.

Gefördert wird die bga von den Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi), für Bildung und Forschung (BMBF), für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Europäischen Union sowie vom Land Baden-Württemberg. Eine Übersicht über die Ansprechpartner der bga-Regionalvertretungen ist über die Website des BMWi erhältlich.

Mit „Frauen unternehmen“ startet das BMWi in Zusammenarbeit mit der bga am Dienstag, den 29. Oktober 2014 bereits die nächste Initiative zur Förderung des Unternehmertums von Frauen. Informationen hierzu sind unter: www.bmwi-registrierung.de/frauenunternehmen erhältlich.

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