DFV Interview-Serie: Erfolg kommt durch die Auswahl der richtigen Mitarbeiter!

In der neusten Ausgabe unserer Interview-Serie konnte DFV Geschäftsführer Torben L. Brodersen mit einer Franchisenehmerin von ASL-Alles Saubere Leistung sprechen.
Marion Wartenberg ist seit fast 10 Jahren Agenturleiterin einer ASL Agentur am Bodensee, mit Filialen in Friedrichshafen, Ravensburg, Markdorf, Lindau und Überlingen.

Torben L. Brodersen: Frau Wartenberg, letzte Woche sprachen wir mit Herrn Hans-Georg Metelmann, Franchisenehmer seit über 10 Jahren. Auch Sie können als Franchisenehmerin bei ASL bald das zehnjährige Jubiläum feiern, sind erfolgreicher IHK-Ausbildungsbetrieb und wurden letzten Monat vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ausgezeichnet. Woher kommt dieser Erfolg?

Marion Wartenberg: Mein Motto lautet: Wer nicht wirbt der stirbt.
Meiner Meinung nach kommt der Erfolg durch die eigene Überzeugung des Firmenkonzepts und natürlich auch durch die Auswahl der richtigen Mitarbeiter. Unter 20 Bewerbern ist leider meist nur eine neue Mitarbeiterin für uns dabei. Diese Mitarbeiterin muss man die ersten 3 Monate intensiv schulen und führen, was meinen Mitarbeitern und mir viel Arbeit bereitet. Zufriedene und langjährige Kunden bestätigen unsere intensive Vorgehensweise.
Des Weiteren ist mein Unternehmen zukunftsorientiert, die Arbeit einer Putzfee wird immer gebraucht.

Torben L. Brodersen: Selbstständigkeit bedeutet auch, dass Sie ein größeres Risiko tragen als Angestellte. Warum haben Sie sich trotzdem dafür entschieden?

Marion Wartenberg: Weil ich damals in einer Situation war, alleinerziehende Mutter mit einem Kleinkind, die aus damaliger Sicht keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat. Nur Hausfrau zu sein und mich auf Unterstützung zu verlassen war nie eine Option für mich. Der Stand der Kinderbetreuung, den wir heute haben, war damals noch nicht so ausgeweitet.
Ich selbst war aber auch immer eine Person, die sich schlecht unterordnen konnte und lieber mit Risiko durch die Wand ging als Arbeit nach Anweisung zu erledigen.

Torben L. Brodersen: Welche Vorteile sehen Sie in einer Selbstständigkeit mit Franchising?

Marion Wartenberg: Der Start in die Selbstständigkeit wird erleichtert, man wird „ an der Hand genommen“, Vorlagen und rechtliche Grundlagen werden gegeben.

Torben L. Brodersen: Welche fünf Praxistipps würden Sie Franchise-Interessierten mit auf den Weg geben, die mit Franchising den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen?

Marion Wartenberg:

1) Den Franchisegeber zu prüfen.

2) Intensiv mit dem Franchisegeber zusammenarbeiten, auch wenn Schwierigkeiten oder Unklarheiten auftauchen.

3) Richtlinien und Arbeitsgänge des Franchisegeber übernehmen.

4) Den informativen Austausch aller anderen Franchiseunternehmer bei Franchise-Treffs suchen. Dies bedeutet nicht nur Input für das eigene Unternehmen, sondern auch Erholung und Entspannung während der mehrtätigen Schulungen.

5) Sich immer wieder einen „Energieschub“ vom Franchisegeber einholen.

ASL

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DFV Interview-Serie: Sich selbstständig zu machen, heißt nicht, dass man alles alleine machen muss: Neugründer dürfen und sollten sich Rat holen.

Diesmal sprach DFV Geschäftsführer Torben L. Brodersen mit Hans-Georg Metelmann, langjähriger und erfolgreicher Franchisenehmer bei k kiosk.

Torben L. Brodersen: Guten Tag Herr Metelmann. Sie sind inzwischen seit zehn Jahren Franchisenehmer im k kiosk-System. Was sollten Franchisegeber und Franchisenehmer beachten, wenn Sie eine ebenso dauerhafte und erfolgreiche Partnerschaft aufrecht erhalten wollen?

Hans-Georg Metelmann: Als Franchisenehmer sollte man bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Ohne die fällt es schwer, langfristig zu bestehen. Zunächst einmal sind die kaufmännische und fachliche Qualifikation sowie unternehmerisches Denken wichtig. Eine 40-Stunden-Woche ist als Kioskbetreiber passé, Kunden- und Serviceorientierung steht jetzt im Vordergrund – zu jeder Zeit. Aber auch eine gewisse finanzielle Grundlage muss vorhanden sein, um gut zu starten und langfristig erfolgreich zu sein. Im Gegenzug wird der Franchisenehmer beim Schritt in die Selbstständigkeit intensiv begleitet – angefangen bei der Standortwahl über die Mietvertragsgestaltung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe an einem Standort mit hoher Kundenfrequenz.

Torben L. Brodersen: Gab es einen besonderen Höhepunkt in ihrer Zeit als Franchisenehmer bei k kiosk?

Hans-Georg Metelmann: Die Neueröffnung meines zweiten Geschäfts in Bobenheim-Roxheim 2008 und die Erweiterung im Jahr 2012 von 55 auf 100 Quadratmeter.

Torben L. Brodersen: Welchen Vorteil hat es, Ihre Filialen im k kiosk-Netzwerk zu betreiben?

Hans-Georg Metelmann: Die Stärken des k kiosk-Franchisemodells sind eine faire und offene Zusammenarbeit und die übersichtliche Kostenstruktur für Franchisepartner. Außerdem wird man trotz Franchising als selbständiger Unternehmer behandelt. Diese drei Punkte stehen für mich im Vordergrund.

Torben L. Brodersen: Unter unseren Lesern sind auch viele Franchise-Interessenten, die den aufregenden Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen. Haben Sie abschließend fünf Praxistipps, die dabei zu beachten sind?

Hans-Georg Metelmann:

1. Die Perspektive des Kunden einnehmen: Das Geschäft sollte übersichtlich und kundenfreundlich eingerichtet sein, so dass Kunden schnell finden, was sie suchen. Im Kioskbereich stören zum Beispiel zu viele Ständer nur.

2. Gerade als Neueinsteiger, der sich erst etablieren muss, ist es ganz wichtig, auf die Kundenwünsche einzugehen – egal, ob es sich um Nachbestellungen von Zeitungen und Zeitschriften handelt oder besondere Tabak- bzw. Zigarettensorten angefragt werden. Das gilt natürlich auch für jede andere Branche.

3. Eine hundertprozentige Warenbevorratung ist hilfreich, um Kundenwünsche direkt erfüllen zu können.

4. Auch wenn man Anfang sehr viel tun hat und sich alles erst einspielen muss: Auf Sauberkeit und Ordnung zu achten sollte nicht vergessen werden, denn der erste Eindruck zählt.

5. Sich selbstständig zu machen, heißt nicht, dass man alles alleine machen muss. Neugründer dürfen und sollten sich ruhig Rat holen, gerade in Finanzierungsfragen.

Hans-Georg Metelmann

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Interesse an Unternehmensgründungen auf dem Tiefstand – warum der Franchisewirtschaft in den nächsten Jahren eisiger Gegenwind drohen könnte

Auf dem „Tiefstand“ befindet sich derzeit das Interesse an Unternehmensgründungen, verlautete kürzlich eine Studie des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK). So führten die Industrie- und Handelskammern bundesweit im vergangenen Jahr 235.000 Beratungsgespräche mit angehenden Gründern, sieben Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der DIHK warnt daher vor einer Unternehmerlücke.

Die Abhängigkeit der Franchisewirtschaft von der Gründerentwicklung
Die meisten Franchisegeber in Deutschland wachsen mit Unternehmensgründern als angehenden Franchisenehmern. Gerade Personen aus dem mittleren und gehobenen Management, die etwa mit einer Abfindung ihren vorherigen Arbeitgeber verlassen, zählen zur Hauptzielgruppe zahlreicher Franchisegeber.
Wie gestaltet sich die Ist-Situation bei der Systemexpansion? Laut Statistiken des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV) konnten 2013 76.500 Franchisenehmer verzeichnet werden, im Vorjahr waren es 72.700. Eine interne Umfragen des DFV ergab Ende letzten Jahres zudem, dass 40% seiner Mitglieder ihre Expansionspläne im Jahr 2013 erreicht – und 60% eben gerade nicht.
An dieser Stelle offenbart sich einmal mehr ein unmittelbarer Zusammenhang dieser Entwicklungen: Die Franchisewirtschaft ist in ihrem Wachstum gehemmt, da immer weniger Personen über eine Unternehmensgründung nachdenken. Parallel hat ein starker Wettbewerb der Franchiseanbieter um gut qualifizierte Franchisegründer eingesetzt.

Perspektivisch wieder mehr Gründer?
Deutschland zählte mit 5,3% im Jahr 2013 zu den EU-Ländern mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, seit 2005 wurde ein klarer Aufschwung am Arbeitsmarkt verzeichnet. Das kann einerseits an den politischen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren liegen, vor allem aber hat der demographische Wandel diese Entwicklung enorm begünstigt: denjenigen, die als Rentner den Arbeitsmarkt verlassen, folgen vergleichsweise weniger Fachkräfte nach. Dieser Prozess wird sich in den nächsten Jahren verstetigen, wenn nicht gar noch verstärken.
Die Gründerkultur in Deutschland ist besonders eng an den Arbeitsmarkt gekoppelt: Der Drang in die Selbständigkeit wird dann größer, wenn Arbeitnehmer gezwungen sind sich zu verändern. Dieser Zwang ist momentan und perspektivisch eher gering ausgeprägt, da gute Arbeitnehmer mit „Kusshand“ einen gut bezahlten Job in einem starken wirtschaftlichen Umfeld erhalten. Hinzukommt das Sicherheitsbedürfnis in Deutschland, dass meist stärker ist als die bei einer Gründung zwingend mitzubringende Risikobereitschaft.
Die oben gestellte Frage muss daher mit einem „eher nicht“ beantwortet werden.

Wachstumsalternativen für Franchisegeber
Der Engpass bei der Gewinnung neuer Franchisenehmer ist offenkundig. Als Wachstumsalternativen für die Systemzentralen haben sich sowohl eigene Betriebe, als auch bereits bestehende Franchisenehmer (sog. „Multi-Unit“) herauskristallisiert. Für die Zielgruppe der angehenden Franchisenehmer sollten jedoch auch stärker bestehende Unternehmen in Betracht gezogen werden, wie dies z.B. ohnehin sehr stark im Handwerk praktiziert wird.

Forderungen an die Politik
Komplett unbefriedigend sind die Signale aus dem politischen Umfeld. Nicht nur, dass beispielsweise die Änderung beim Gründungszuschuss aus der Arbeitslosigkeit (Ermessenleistung statt Pflichtleistung) vor zwei Jahren einen erheblichen Rückgang (bis 85%) bei den Antragstellungen zur Folge hatte. Weder von der vorherigen schwarz-gelben, noch von der jetzigen schwarz-roten Koalition sind bisher Initiativen gestartet worden, die ein umfänglicheres Maßnahmenprogramm zur Steigerung der Gründungsdynamik erkennen ließen. Dafür scheint die Zielgruppe der angehenden Unternehmensgründer zu uninteressant. Es bleibt bei Einzelaktionen, Sonntagsreden und Lippenbekenntnissen.

Fazit
Die Franchisewirtschaft wird in den nächsten Jahren stärker über Wachstumsalternativen nachdenken müssen. Bleibt sie – wie bislang – zu eng an der Gründerkonjunktur gekoppelt, wird ihr ein eisiger Wind ins Gesicht wehen.

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Franchisewirtschaft schafft Arbeitsplätze trotz gebremster Expansion der Unternehmen

Die deutsche Franchisewirtschaft schafft weiterhin Arbeitsplätze, trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen haben 2013 neue Mitarbeiter eingestellt. Gleichzeitig konnte die Mehrheit der Betriebe ihre Expansionsziele in diesem Jahr nicht erreichen und beklagt zudem einen Fachkräftemangel. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen „Franchise-Barometers“, einer Mitgliederbefragung* des Deutschen Franchise-Verbandes e.V. (DFV).

Die Unternehmen der deutschen Franchisewirtschaft haben auch 2013 Arbeitsplätze geschaffen: 83 Prozent der befragten Unternehmen haben neue Mitarbeiter eingestellt. Der Großteil von ihnen (46 Prozent) stellte bis zu 25 Arbeitnehmer ein, weitere 18 Prozent mehr als 100. Bei den Unternehmen, die 2013 nicht einstellten, ist die Zahl der Mitarbeiter größtenteils konstant geblieben. Lediglich ein geringer Teil (13 Prozent) hat Stellen abgebaut.

Gleichzeitig konnten 60 Prozent der Unternehmen ihre Expansionsziele in diesem Jahr nicht erreichen. Der Großteil der Franchisegeber (56 Prozent) hat bis zu fünf neue Partner gewinnen können, die in ihrer großen Mehrheit Existenzgründer sind. Etwa ein Viertel der Unternehmen expandierte mit den bereits vorhandenen Franchisenehmern. „Die Gründe dafür, dass die Mehrheit der Unternehmen ihre Expansionsziele nicht erreicht hat, sind vielfältig. Zum Teil sind natürlich ganz individuelle, unternehmensinterne Umstände dafür verantwortlich. Darüber hinaus beklagen viele unserer Mitglieder jedoch die verschlechterten Rahmenbedingungen, wie zu geringe Förderung von Existenzgründern und Jungunternehmern – die allgemein schwächelnde Gründerkonjunktur“, erläutert Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des DFV.

Einen Fachkräftemangel in den Betrieben der deutschen Franchisewirtschaft stellen 57 Prozent der Befragten fest.
Bei der Suche nach geeigneten Partnern interessieren sich die Franchisegeber insbesondere für angestellte Fach- und Führungskräfte (48 Prozent) sowie für selbständige Unternehmer, die noch keine Franchisenehmer sind (36 Prozent).

Die grafischen Darstellungen der Ergebnisse können Sie nachfolgend einsehen.
Bei der Verwendung der Inhalte bitte den Deutschen Franchise-Verband e. V. als Quelle angeben.

* Online-Umfragen mit 470 Personen aus DFV-Mitgliedsunternehmen im Zeitraum November/Dezember 2013

Der Deutsche Franchise-Verband e.V. vertritt die Interessen der deutschen Franchisewirtschaft im nationalen und internationalen wirtschaftspolitischen Umfeld. 2012 erwirtschafteten rund 1.000 Franchisegeber gemeinsam mit mehr als 72.700 Franchisenehmern und circa 546.200 Mitarbeitern etwa 61,2 Milliarden
Euro Umsatz.

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FTD Gründer-Spezial / Schwerpunkt Franchising

Die Ausgabe der Financial Times Deutschland vom 28. Juni 2012 enthielt ein Gründer-Spezial zum Thema Existenzgründung mit dem Schwerpunkt Franchising. Der DFV hat diese Themenzeitung als Kooperationspartner begleitet, die aufzeigt wie vielfältig und attraktiv die Franchise-Wirtschaft (nicht nur) für Gründungsinteressierte ist. Lesen Sie mehr über die “clevere Form der Existenzgründung” in der Beilage der renommierten Tageszeitung mit mehr als 330.000 Lesern.

Gründerspezial Nr.1/ Juni 2012

Financial Times Deutschland: Gründerspezial

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