Interview mit ISOTEC-Franchisenehmer Lars Bobach: Gründer brauchen jemanden, der ihnen Mut zuspricht!

In unserer Interview-Reihe spricht Torben L. Brodersen heute mit Lars Bobach, Franchisenehmer von ISOTEC.

Torben L. Brodersen: Bevor Sie zu ISOTEC kamen, waren Sie in einem anderen Berufszweig tätig. Wie schwer war es für Sie sich dieser neuen Branche anzupassen, bzw. sich in sie hineinzudenken?

Lars Bobach: Das war überhaupt nicht schwer. Grundsätzlich bin ich ein offener und interessierter Mensch. Das Wichtigste aber war die Unterstützung durch den Franchisegeber. Hier wurde ich professionell begleitet und mir wurden sämtliche Ängste vor der fremden Branche genommen.

Torben L. Brodersen:
Die Finanzierung der eigenen Selbstständigkeit ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zum Franchisenehmer. Wie haben Sie diese gemeistert und wer hat Ihnen dabei geholfen?

Lars Bobach: Ich habe einen Businessplan erstellt und diesen vier Banken präsentiert. Zwei haben direkt abgewunken. Für die waren meine Beweggründe nicht nachvollziehbar: Sie verstanden nicht, wie sich jemand in einer vermeintlich sicheren Anstellung und mit diesem Gehalt in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzen kann. Die anderen Banken haben mir ein Angebot unterbreitet und diese beiden Banken sind auch heute noch meine Hausbanken. Geholfen haben mir die zur Verfügung gestellten Zahlen des Franchisegebers, anhand deren ich meinen Businessplan entworfen habe.

Torben L. Brodersen:
Wie würden Sie den Ruf des Franchisings in Deutschland beurteilen und wie schätzen Sie die Rolle des DFV in diesem Verhältnis ein?

Lars Bobach:
Leider hat Franchising in Deutschland nicht den besten Ruf. Es gibt zu viele schwarze Schafe unter den Franchisegebern. Diese Erfahrung habe ich bei der Sondierung der Möglichkeiten vor über 10 Jahren selbst machen müssen. Generell würde ich mir wünschen, dass die positiven Seiten und Geschichten des Franchisings mehr in den Vordergrund gerückt werden. Die Rolle des DFV kann ich nicht beurteilen.

Torben L. Brodersen:
Der DFV vertritt die Meinung, dass die Entwicklung des Franchisings in Deutschland wesentlich von einer aktiven und lebendigen Gründerszene abhängig ist. Teilen Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen diese Auffassung und sehen Sie hier ggfs. Optimierungsbedarf bezüglich der Gründerförderung in Deutschland?

Lars Bobach: Das sehe ich genauso. Die Ausrichtung, dass die Gründerförderung von Bankern erfolgt, ergibt sich sicherlich aus den thematischen Gegebenheiten, trägt aber nicht zu einer lebendigen Gründerszene bei.
Banker sind von Berufs wegen Bedenkenträger. Es ist wirklich eine große Kunst und es bedarf einer grundlegend positiven Grundeinstellung, nach den ganzen Bankengesprächen nicht komplett den Mut zu verlieren.
Für eine lebendige Gründerszene wäre die Einbindung von erfahrenen Gründern und Unternehmern – etwa so wie Businessangels – von großem Vorteil. Gründer brauchen jemanden, der ihnen Mut zuspricht. Das erlebe ich persönlich in letzter Zeit sehr häufig. Auf Grund meines Blogs kontaktieren mich immer wieder potentielle Gründer, die sich nach Zuspruch und positiven Geschichten sehnen.

Torben L. Brodersen: Als Franchisenehmer von ISOTEC haben sie bereits 10 Jahre Berufserfahrung in diesem Wirtschaftszweig. Welche 5 Praxistipps würden Sie Franchisegründern aus Ihrer heutigen Sicht mit auf den Weg geben?

Lars Bobach:

1. Ausreichend Finanzieren

Eine zu knappe Finanzierung kann gerade in der Anfangszeit ein großes Problem darstellen. Den Businessplan nicht schön rechnen, realistisch bleiben.

2. Die richtigen Prioritäten setzen
Auch wenn die automatisierte Excel-Tabelle mit Datenbank-Schnittstelle und Anknüpfung an Word sicherlich ganz praktisch ist, bringt einem das in seinem Business nicht weiter. Es gibt nur eins, das zählt: Der Kunde

3. Liquidität vor Rentabilität

Das habe ich von meinem Mentor in meiner ersten Stelle als angestellter Geschäftsführer gelernt und es bewahrheitet sich immer wieder.

4. Nie den Mut verlieren
Rückschläge werden kommen. Es gibt kein Geschäft, in dem es nur bergauf geht. In diesen Zeiten ist es wichtig, ruhig zu bleiben und den positiven Blick auf die Zukunft nicht zu verlieren.

5. Ehrlich sein
Martin Luther King hat schon erkannt: ‘Great Leaders do not sugar-coat reality’. Sinngemäß: Große Führer reden nicht alles schön. Sich ruhig eine Niederlage eingestehen, denn nur so können wir daraus lernen.

Dok1-1

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