DFV Interview Serie: Von Anfang an in den regionale Netzwerken engagieren und austauschen!

Klaus Fraweley ist Franchisepartner von TeeGschwendner mit Filialen in Göttingen und Kassel, Mitglied des Franchise-Beirats und in unserer Interview Serie der heutige Gesprächspartner von Torben L. Brodersen.

Torben L. Brodersen: Sie sind erfolgreicher Unternehmer, betreiben Geschäfte in zwei verschiedenen Städten und engagieren sich darüber hinaus auch noch im Franchise-Beirat von TeeGschwendner. Warum können Sie sich so für das TeeGschwendner Konzept begeistern?

Klaus Frawley: Es ist zum einem die Faszination die von unserem Produkt ausgeht, die mich vom Anfang an begeistert hat. Der lose Tee mit seiner ganzen Bandbreite an wundervollen Produkten gepaart mit den unterschiedlichen Teekulturen überall auf der Welt hat eine gewaltige Anziehungskraft! Ich lerne immer wieder neue Teesorten kennen und durch unsere Reisen in den Ursprung auch immer wieder neue Techniken der Teeverarbeitung und sogar der Teezubereitung!
Es ist dieser konstante Lernprozess, der das Thema „Tee“ so spannend macht. Und wenn man sich dann noch der philosophischen Seite des Tees zuwendet, reicht ein Menschenleben nicht aus um diese schöne Pflanze in seiner Fülle kennenzulernen!

Zum anderen ist da natürlich die besondere Firmenphilosophie der Firma TeeGschwendner! Wir haben hier eine Firma die den Spannungsbogen der „Teetradition“ hält, sich aber auch den Herausforderungen des Marktes mit seinen rasanten Veränderungen stellt!
TeeGschwendner hat es in seiner über 30 Jährigen Tradition geschafft, sich immer auch neu zu erfinden, ohne seine DNA zu verlieren. Es ist diese Bereitschaft der konstanten Erneuerung des Marktauftrittes aber auch des 100% Franchisekonzeptes die diese Firma so einzigartig macht.
Die Firmengründer haben es sich aber auch immer zur Aufgabe gemacht die besondere Kundenorientierung und Servicebereitschaft in den Mittelpunkt der Fa. TeeGschwendner zu stellen. Die hohe Servicequalität gehört für alle TeeGschwendner-Franchisepartner und Ihren Mitarbeitern zum Firmen-Selbstverständnisses und sind (wie man es heute zu Tage leider im Einzelhandel erlebt) nicht bloß leere Worthülsen. Dabei gehen wir auch oft über betriebswirtschaftliches Vernunftsdenken hinaus, nur um den Kunden glücklich zu machen.

Torben L. Brodersen: Oft wird über die Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgründern gesprochen, aber auch Multi-Unit Franchising ist ein hochaktuelles Thema.
Wie sind Sie bei der Finanzierung ihrer zweiten Filiale vorgegangen und unterschied sich das Vorgehen hier von ihrer ersten Gründung?

Klaus Frawley: Für die Start-Up Finanzierung haben wir uns für eine Misch-Finanzierung aus Kfw-Darlehen und einen Ergänzungs-Kredit unserer Hausbank entschieden. Wir hatten das Glück, dass uns unsere Hausbank bei der Kfw-Finanzierung sehr unterstützt hat. Das war damals nicht ganz selbstverständlich. Zusätzlich hat uns unserer Franchise-Geber bei der Errechnung unseres Kapitalbedarfs und bei der Erstellung eines Business-Plans sehr geholfen.
Bei der Finanzierung unsere Filiale in Göttingen haben wir einen Teil des Kapitalbedarfs (ca. ¾) über einen Kredit unserer Hausbank und den Rest über Eigenkapital gedeckelt. Bei beiden Finanzierungs-Modellen war uns wichtig, immer eine gewisse Liquiditäts-Schwelle nicht zu unterschreiten.

Torben L. Brodersen: Welche Aufgaben übernimmt der Franchise-Beirat und für wichtig halten Sie es, dass ein Franchisesystem einen solchen Beirat vorweisen kann- ist dies sogar ein besonders Qualitätsmerkmal?

Klaus Frawley: Der Franchisebeirat ist in erster Linie eine wichtige Schnittstelle zwischen Franchisepartner und der Systemzentrale. Über den Beirat kann jeder Franchisepartner Eingaben und Empfehlungen zur Diskussion geben. Jede Eingabe wird zeitnah beantwortet und gibt so jedem Partner die Möglichkeit sich an der Entwicklung des Systems zu beteiligen. Diese Schnittstelle funktioniert natürlich nicht nur in eine Richtung, so unterrichtet die Geschäftsführung den Beirat auch über Entwicklungen innerhalb des Systems, bzw. gibt regelmäßig auch eine wirtschaftliche Wasserstandsmeldung der Zentrale ab.

Sein zweiter großer Aufgabenbereich ist die Beratung der Systemzentrale in Marketingaktivitäten, in Fragen zu System- und Franchisestandards und in der Entwicklung des Systems für die Zukunft.
In diesem Zusammenhang ist er auch noch verantwortlich für die Prüfung, Verwaltung & Planung des Marketingpools.
Sie sehen, Herr Brodersen, eine recht großer Aufgabenbereich mit hoher Verantwortung gegenüber den Partnern aber auch gegenüber der ganzen Firma TeeGschwendner! Es ist daher der einzige Beirat bei TeeGschwendner für den man sich zusätzlich qualifizieren muss. Erst nach einer mindestens 2-Jährigen Mitarbeit in einem anderen der 3 zusätzlichen TeeGschwendner-Beiräte kann man sich zur Wahl in den Franchisebeirat aufstellen lassen.
Ich kann nur sagen, dass sich für die Firma TeeGschwendner die Beiratsarbeit und insbesondere der Franchisebeirat sehr bewährt hat.

Torben L. Brodersen: Pflegen Sie auch außerhalb des Beirates regelmäßigen Kontakt zu andern TeeGschwendner Partner und wenn ja, wie sieht dieser aus?

Klaus Frawley: Ja, dazu erst einmal ein Überblick über unsere organisierten Treffen bei TeeGschwennder (außerhalb der Beiratsarbeit):
Wir sind bei TeeGschwendner zusätzlich noch in regionale Arbeitskreise organisiert in denen wir uns mindestens 2 X im Jahr treffen und austauschen.
Außerdem gibt es noch eine große „TeeGschwendner-Börse“ im Mai. Auf diesem Treffen sind alle TeeGschwendner-Partner mit Ihrer Familie eingeladen, um sich intensiv miteinander auszutauschen. An diesen 3 Tagen steht nicht nur das geschäftliche im Mittelpunkt, sondern insbesondere die Pflege der TeeGschwendner-Gemeinschaft!

Aber damit ist es nicht genug! Es gibt im letzten September-Wochenende noch mal ein Treffen mit allen Beiräten und 2 Delegierten aus den regionalen Arbeitskreisen um sich vor der Saison noch mal mit wichtigen Fragen aus dem System heraus zu beschäftigen. Auch hier kann jeder Partner Fragen und Themen eingeben die dann in diesem Gremium diskutiert werden. Die Antworten folgen dann auch Zeitnah an alle Partner durch ein Ergebnisprotokoll.
Zusätzlich hat man natürlich noch seine persönlichen Netzwerke innerhalb der Firma mit den entsprechenden Ansprechpartnern.
Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, sich mit allen Kollegen zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.
Ich schätze diese Treffen mit den Kollegen sehr und es haben sich darüber hinaus schon viele Freundschaften entwickelt. Die TeeGschwendner-Familie ist sprichwörtlich!

Torben L. Brodersen: Sicherlich kostet der Betrieb von zwei Filialen, als auch das darüber hinaus gehende Engagement viel Zeit. Wie wichtig ist die Unterstützung von Freunden und Familie beim Schritt in die Selbstständigkeit?

Klaus Frawley: Das ist schon enorm hilfreich für den Unternehmer, wenn das soziale Umfeld diese intensive und von persönlichem Engagement getragene Arbeit respektiert und moralisch unterstützt!

Torben L. Brodersen: Können Sie anderen Franchisenehmern oder solchen die vor der Entscheidung zur Selbstständigkeit stehen 5 Praxistipps mit auf den Weg geben?

Klaus Frawley:

1) Ein Teefarmer aus Südafrika hat mir mal gesagt, der beste Dünger sind die Fußstapfen des Farmers auf seiner Plantage. Und dieses Bildwort gebe ich auch allen neuen Kollegen gern mit, einfach viel Zeit mit seinen Kunden und den Mitarbeitern im Geschäft verbringen um den besonderen Rhythmus des Geschäfts und seine Kundschaft kennenzulernen. Das scheint zwar selbstverständlich, aber diese ersten Monate verlangen einfach viel Aufmerksamkeit und möglichst viel Kontakt zu seinen Kunden.

2) Heutzutage muss man am Schreibtisch genauso gut sein wie bei der Arbeit am Kunden.
Die Ansprüche im Backoffice bzw. Verwaltung sind enorm gestiegen, so dass der Umgang mit den üblichen Management-Tools von Anfang an sitzen muss. Mittlerweile wird das in unserer „TeeGschwendner-Akademie“ in besonderen Seminaren bis ins kleinste Detail trainiert, so dass jeder neue TeeGschwendner-Franchisenehmer in diesem Bereich fit ist.

3) Bitte entschuldigen Sie den Anglizismus, aber es gilt immer noch: „All Business is local“! Also von Anfang an in den regionale Netzwerken engagieren und austauschen! Die Synergieeffekte sind enorm, wenn man sich in den entsprechenden Verbänden und Gemeinschaften vorstellt. Wir haben bei TeeGschwendner mittlerweile genau darauf ausgerichtete „Seminarkonzepte“ um z.B. innerhalb einer „Landfrauengemeinschaft“ oder einem VHS-Seminar einem mal die Fa. TeeGschwendner mit seiner schönen Produktpalette vorzustellen.

4) Gerade zu Beginn der Selbstständigkeit kann man sich herrlich in „Nebenkriegsschauplätze“ verzetteln. Daher gilt das Sprichwort das Herrn Mark Twain zugesprochen wird: Always tackle the hardest problem on your plate! Also, erkennen Sie jeden Tag welches Herausforderung hat die höchste Priorität und wie gehe ich sie am besten an!

5) Visualisieren Sie sich und ihr Geschäft! Wo möchten Sie sich in 5 Jahren sehen? Versuchen Sie bei dieser Vorstellung so detailliert wie möglich zu sein. Stellen Sie sich z.B. besonders erfolgreiche Situationen an einem starken Verkaufstag vor mir vielen tollen Kunden & erfolgreichen Mitarbeitern vor. Versuchen sie, sich diese Meditation immer wieder vor Augen zu führe und mit immer mehr positiven Details zu füllen. Mir hat diese Übung immer geholfen mein Handeln an diesen Bildern auszurichten und meine Arbeit zu hinterfragen.
FK1

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