Zweimal im Jahr veröffentlicht der Deutsche Franchiseverband den FRANCHISE KLIMA INDEX (FKI), der die Stimmungslage am Franchisemarkt abbildet und strukturelle Entwicklungen sichtbar macht. Nach dem positiven Höchststand des 1. Halbjahres bestätigt der FKI im 2. Halbjahr 2019 einen leicht abgedämpften Positivstand. In Zahlen bedeutet dies: Lag der FKI Ende 2018 bei einem Wert von 143 Prozent, erreichte er im Mai diesen Jahres einen bisherigen Höchstwert von 153 Prozent. Aktuell hat sich der FKI auf 145 Prozent eingependelt.
Die Mitgliedssysteme im Deutschen Franchiseverband waren aufgefordert, die Geschäftslage der vergangenen 6 Monate, die aktuelle und die Entwicklung über die kommenden 6 Monate in den Abstufungen sehr schlecht, schlecht, neutral, gut und sehr gut abzugeben. Mit 145 Prozent ist der Wert leicht rückläufig zum bisherigen Positivwert (ein Wert von Null würde ausschließlich Negativbewertungen bedeuten, 200 Prozent gäben das positive Extrem wieder), bleibt aber im deutlichen Positivbereich.
„Mit dem FKI haben wir einen Marker entwickelt, der uns hilft, die Stimmungslage innerhalb unseres Wirtschaftszweiges abzubilden. Leicht abgemildert bestätigt der Index weiterhin einen deutlichen Positivtrend“, bilanziert Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer Deutscher Franchiseverband. „Dass sich die Franchisewirtschaft im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft in Deutschland weiterhin dynamisch entwickelt, freut uns. Zudem hat dies enorme Strahlkraft, auch über Grenzen hinweg. Es wundert also nicht, dass der hiesige Markt das Interesse internationaler Franchisesysteme weckt.“
Neben der Fokussierung auf das allgemeine Geschäftsklima trifft der FKI auch Aussagen zu weiteren Entwicklungstendenzen. Entscheidende Faktoren sind hier die Franchisepartner-Gewinnung, die Betriebsanzahl und die Mitarbeiterentwicklung. So liegt der Wachstumsindex in der Rubrik Betriebe bei 13 Prozent, einem Rückgang von 4 Prozentpunkten. Die Stimmungslage in Bezug auf die Gewinnung neuer Partner ist um 6 Prozentpunkte auf 17 Prozent angestiegen. Umgekehrt verhält es sich in Bezug auf den Angestellten-Wachstumsindex: Hier geht die Stimmungslage um 7 Prozentpunkte auf 10 Prozent zurück.
„Es ist spannend, welche Einblicke uns die Mitgliedssysteme über den FKI erlauben. Er bestätigt: Die Grundstimmung in den Systemen ist positiv. Er zeigt aber auch auf, welche Herausforderungen aktuell zu meistern sind. Hier bleibt die Gewinnung neuer Franchisepartner der unangefochtene Spitzenreiter. Das nehmen wir von Verbandsseite ernst und sehen die Unterstützung in diesem Bereich als eine unserer Hauptaufgaben an“, schließt Brodersen.
Der nächste FRANCHISE KLIMA INDEX (FKI) ist für das 1. Halbjahr 2020 vorgesehen und wird wieder in Zusammenarbeit mit der Digital Business University of Applied Sciences in Berlin erhoben.
Die laut FKI zehn aktuell brennendsten Themen:
1. Finden geeigneter Franchisepartner (94% + 6%)
2. Mitarbeiter-Schulungen, Partner (71% + 9%)
3. Kommunikation / Werbung / Markenpflege (68% – 7%)
4. Digitalisierung Geschäftsprozesse (60% + 4 %)
5. Digitalisierung Vertriebsprozesse (50% + 19 %)
6. Finden geeigneter Angestellter (48% – 21 %)
7. Digitalisierung Produkte & Services (46% – 10%)
8. Innovationsmanagement (45% – 18%)
9. Finanzierungen für Franchisepartner (43% – 7%)
10. Multi-Channeling (42% + 17%)
Der Franchise Klima Index (FKI): Bei der Erhebung interessierten vor allem Fragen zur derzeitigen und künftigen allgemeinen Geschäftslage innerhalb der Franchisesysteme. Beide Einschätzungen werden zu einem Indexwert verdichtet, indem die positiven Einschätzungen und Erwartungen zu den negativen in Verhältnis gesetzt werden. Würden sich positive und negative Einschätzungen die Waage halten oder die befragten Systeme die Geschäftslage neutral bewerten, ergäbe sich ein FKI mit dem Wert 100 Prozent. Im negativen Extrem – alle Befragungsteilnehmer schätzen die aktuelle Geschäftslage und die weitere Entwicklung sehr negativ ein – wären es 0 Prozent. Das positive Extrem würde 200 Prozent ergeben.