Nachhaltigkeitsblog: Nachhaltigkeit und Marken – Teil II

Der Nachhaltigkeitsblog des Ausschusses für Qualität & Ethik geht weiter. Unsere Assoziierte Expertin Annika Lyndgrun teilt hier den 2. Teil Ihres Impulses: Nachhaltigkeit im Unternehmertum –Baumhaus-Trieb statt Anschnall-Pflicht. Diesmal übrigens inklusive hilfreichem Arbeitsblatt zum Download.

Nachhaltigkeit – die neue Gurtpflicht?

Nachhaltigkeit ist ein bisschen wie damals die Anschnall-Pflicht in Autos, die 1976 in Deutschland eingeführt wurde. Am Anfang gab es viel Widerstand („Freiheitsberaubung!“) und irgendwann dachte man sich: „Ach, egal. Dann mach ich’s halt.“. Heute ist die Gurtpflicht längst Normalität und die meisten von uns haben tatsächlich ein schlechtes Gewissen, wenn sie mal unangeschnallt erwischt werden.

Sehr wahrscheinlich ist Nachhaltigkeit die neue „Gurtpflicht“, die auch auf Unternehmen zukommt – moralisch, gesetzlich oder ökonomisch. Genau deswegen lade ich Sie mit diesem Blogartikel dazu ein, jetzt die Zeit für Ihr Franchise-Unternehmen zu nutzen. Denn Sie können Nachhaltigkeitsprojekte so aufzubauen, dass diese Ihr Franchise-System nicht belasten, sondern ihm dienen.

Spaß und Sinn als strategische Ressource für erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte

Im letzten Blogartikel habe ich schon ein Problem des aktuellen Nachhaltigkeits-Diskurses angesprochen: Das Thema fühlt sich größtenteils nach Verzicht und Selbstgeißelung an. Sinnvoll, aber irgendwie nicht schön. Trocken Graubrot also statt Schwarzwälder Kirschtorte mit Schokoglasur. In meinen Augen ziemlich unvernünftig, denn wir Menschen ändern unser Verhalten nachweislich nicht, wenn wir mit Vernunftsargumenten bombardiert werden. Wenn das wirklich funktionieren würde, hätte es auch kein Gesetz zur Gurtpflicht gebraucht.

Kinder als Vorbilder für erfolgreiche Projekte

Was aber viel effektiver und nachhaltiger (aha!) ist als gesetzlicher Zwang: Lust. Die spielerische Art, sich für ein Thema zu begeistern. Kinder sind hier das größte Vorbild: Sie werden kein Kind auf der Welt sehen, das ein Baumhaus baut, weil ihm gesagt wurde, dass da oben im Baum Luft gesünder ist. Wenn das Kind ein Baumhaus bauen will, dann weil ….
• … es bestimmte Momente erleben will. Zum Beispiel mit Freunden geheime Pläne schmieden – fernab von den Blicken der Erwachsenen.
• … es auf dem Weg Dinge lernt, z.B. wie handwerkliches Geschick.
• … es etwas schaffen will, das seine „Handschrift“ trägt.

Mit dieser Motivation ist es egal, ob das Kind sich mal die Finger beim Werkeln klemmt oder ob ein Nachbarskind sich darüber lustig macht. Bei Hindernissen macht es einfach weiter. Es ist mit seiner ganzen Person mit seinem Projekt identifiziert.

Ihr innerer „Baumhaus-Trieb“

Dass Sie als Unternehmer:in diesen inneren „Baumhaus-Trieb“ haben, ist besonders wichtig. Denn Sie sind Vorbild und Ideengeber:in für Franchise-Partner:innen. Nur wenn Sie diese Lust und Freude ausstrahlen, folgen Ihnen andere gerne. Und folgen zu dürfen fühlt sich einfach besser an, als durch Vernunftsargumente und Regularien in eine Richtung gepusht zu werden.

Ich möchte Sie deswegen dazu einladen, Ihre kindliche Begeisterung für dieses ernste Thema der Nachhaltigkeit zu entdecken und sie mit Ihren unternehmerischen Interessen zu verknüpfen. Mit dieser Kombination machen Sie Ihr Projekt zu einem echten Erfolg für Ihr Franchise-Unternehmen.

Klingt vernünftig? Dann habe ich als ersten Schritt hier eine kleine Anleitung für Sie, wie Sie spielerisch ein passendes Nachhaltigkeitsprojekt finden, das Ihrem Unternehmen nützt und Ihnen Freude macht.

Im nächsten Blogartikel beschreibe ich, wie Sie durch Nachhaltigkeit die Zufriedenheit bei Kund:innen spürbar verbessern können.

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