Gastbeitrag: Nachhaltig erfolgreich im Franchising

Welche Weichen sollten Sie heute stellen, um mit Ihrem Franchisesystem auch in Zukunft weiter erfolgreich zu sein? Um sich dieser Frage zu nähern empfiehlt es sich, zum einen zuerst einmal den Status Quo des eigenen (hoffentlich) bereits erfolgreichen Systems anzuschauen und die Erfolgsfaktoren heraus zu arbeiten. Sie sind die Basis, quasi die „DNA“, auch für zukünftige Erfolge. Zum anderen ist es ratsam, sich Trends und Entwicklungen anzuschauen, die den Weg in die Zukunft weisen, oder zumindest eine mögliche Richtung vorgeben. Mit dem Titel des letzten FRANCHISE FORUMS „Be Part of the Transformation“ stand die Digitale Transformation als Leitthema ganz oben auf der Agenda. Nun, so kurz vor Jahresende stellen sich die Fragen: Was haben Sie bereits in diese Richtung unternommen? Wo soll man bei diesem komplexen Thema anfangen? Wer kann sagen, was die richtigen Schritte sind? Fünf Tipps, sich dem Thema angstfrei und mit Freude zu nähern, gibt der Assoziierte Experte Timo Marschall in diesem Gastbeitrag mit auf den Weg.

1. Tipp:

Verstehen Sie Ihren Kunden (noch besser). Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Erfolgreiche Unternehmen, z.B. die Big Four Amazon, Apple, Facebook und Google oder andere Online-Händler scheinen jeden Ihrer Wünsche und Bedürfnisse zu kennen und bieten ihnen immer verlockendere Angebote an, die Sie scheinbar „auf Schritt und Tritt“ verfolgen. Das ist kein Zufall, sondern Strategie: kundenzentriertes Denken und handeln und individualisierte Werbung und Angebote sind DIE Erfolgsfaktoren. Wie gut kennen Sie eigentlich Ihre Kunden (Franchisepartner UND Endkunden!)? Fangen Sie an, darüber nachzudenken, wie Sie an relevante Daten kommen, die Ihnen helfen zu analysieren, was Ihre Kunden möchten!

2. Tipp:

Verstehen und wertschätzen Sie die Generation Y und Z.  Ich gebe zu: als Angehöriger der „Generation X“ habe ich durchaus auch mit manchen Sichtweisen und Wertvorstellungen der nachfolgenden Generationen meine Schwierigkeiten, aber immerhin geht es um rund 8,5 Millionen mögliche Kunden, Franchisepartner und Mitarbeiter. Eine durchaus relevante Anzahl! Die Generation Y möchte „arbeiten um zu lernen“. Die Generation Z sieht „Arbeit als Notwendigkeit“ zur Finanzierung des individuellen Lebensgenusses an. Ein riesiger Unterschied! Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Angebote (zur Arbeit, aber auch im Konsumbereich) immer möglichst audiovisuell aufbereitet sein sollen und erwartet wird, dass sich der potenzielle Arbeitgeber (Franchisegeber, Anbieter) bei den Angehörigen dieser Generationen bewerben soll und nicht umgekehrt, dann ist an vielen Stellen doch ein Umdenken nötig. Akzeptieren Sie diese Herausforderung und gehen Sie diese proaktiv an!

3. Tipp:

Machen Sie die digitale Transformation zur Chefsache.Wenn Sie glauben, Sie können den Prozess zur digitalen Transformation zwar anstoßen, haben aber ansonsten nichts mehr damit zu tun, muss ich Sie enttäuschen. Es gibt sehr viele Beispiele (schön beschrieben z.B. im sehr empfehlenswerten Buch „Digitalisieren mit Hirn“, Campus, ISBN 978-3-593-50842-9) die zeigen, dass nur mit dem Rückhalt „von oben“ solche Transformations-Prozesse gelingen können. Sehen Sie das als Chance: Sie werden in kürzester Zeit viele neue Fähigkeiten erwerben und Ihre (jüngeren) Kollegen mit ganz anderen Augen sehen. Gehen Sie durchaus spielerisch an diese Umstellung heran, natürlich ohne die nötige Sorgfalt zu vernachlässigen.

4. Tipp:

Denken und handeln Sie nachhaltig – in allen Bereichen. Den Digital Natives sind Nachhaltigkeit und die Erhaltung der Erde als lebenswertem Raum auch für nachfolgende Generationen sehr wichtig. Außerdem stehen Ihnen durch die Digitalisierung transparent Informationen zur Verfügung, die auch zur Information über potenzielle Arbeitgeber, Franchisegeber oder Anbieter von Dienstleistungen oder Produkten rege genutzt werden. Seien Sie sich dessen bewusst und handeln Sie danach. Bleiben Sie aber immer auch authentisch in Ihren Aktionen, denn nichts wird schlimmer bestraft, als Verhalten, das als „aufgesetzt“ oder gar offsichtlich manipulierend empfunden wird.

5. Tipp:

Nutzen Sie professionelle Beratung und Hilfe. Versuchen Sie nicht, komplett alleine die Konzeption, Planung und Umsetzung der benötigten Maßnahmen vorzunehmen, sondern holen Sie sich professionelle Hilfe an die Seite. So behalten Sie die Kontrolle, haben aber trotzdem genügend Spielraum, für Ihre eigentlichen Kernaufgaben. Außerdem profitieren Sie so von den Erfahrungen anderer Projekte und vermeiden Fehler, die andere bereits für Sie gemacht haben.

 

Über den Autor:

Timo Marschall ist seit über 20 Jahren Marketing- und Vertriebsprofi und hat 12 Jahre erfolgreich verschiedene Managementpositionen beim drittgrößten Franchisegeber Deutschlands bekleidet. Als Gründer und Kopf des Netzwerks FRANCHISE 4.X ist es seine Passion, innovative Lösungen für Franchisesysteme anzubieten. In seinem Buch „FRANCHISE 4.X: EINFACH UMSETZEN! Digitale Transformation für Franchisesysteme“ gibt er gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern einen noch tieferen Einblick zu weiteren Aspekten dieses Themas. Das Buch kann unter www.franchise4x.com/buch kostenlos angefordert werden. Timo Marschall ist Assoziierter Experte im Deutschen Franchiseverband.

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