- FKI steigt um 7 Prozentpunkte auf 133%
- 50% der Franchisezentralen positiver und 45% neutraler Stimmung
- Neben steigenden Energie- und Rohstoffpreise fordert Franchisesysteme vor allem verändertes Verbraucherverhalten heraus
Zeigte sich die Stimmungslage in den befragten Franchisesystemen aus der Retrospektive vor der Coronakrise ausgesprochen positiv (Stimmung ist hervorragend: 15%, Stimmung ist gut: 64%), so bleiben diese Werte aktuell mit 8% (hervorragend) und 42% (gut) hinter ihnen zurück, geben aber in der global erneut krisenbelasteten Situation eine stabile Stimmungslage wieder. Nur 5% der Unternehmen gaben an, schlechter Stimmung zu sein. Weder zum Feiern noch zum Trauern war es 45% der Unternehmen zumute, sie waren eher neutraler Stimmung. „Das Geschäftsklima und die damit greifbar gemachte Stimmungslage innerhalb der Franchisewirtschaft zeigt eine Akzeptanz der aktuell herausfordernden Wirtschaftslage, die in den Franchisesystemen sehr ernst genommen wird. In die allerorts spürbare Beklommenheit der Gesamtwirtschaft mag die Franchiseszene aber nicht so recht einstimmen“, stellt Jan Schmelzle, Geschäftsführer Deutscher Franchiseverband, fest. „Vielmehr erleben wir in unserem Wirtschaftszweig, ähnlich wie in der Pandemie auch, eine eher positive Dynamik und die Bereitschaft, sich mit dem Gegebenem auseinanderzusetzen und individuelle Systemlösungen zu entwickeln – selbst wenn die Folgen des Ukraine-Krieges die Franchisesysteme teils enorm belasten.“
Wie die Auswirkungen von den Unternehmen wahrgenommen werden, wurde in der aktuellen Erhebung rund um den Franchise Klima Index ebenfalls erfragt. Demnach sehen sich lediglich 14% der im Verband organisierten Franchisesysteme nicht nachhaltig von den wirtschaftlichen Folgen betroffen. Die große Mehrheit wird aktuell durch steigende Energiekosten (73%), steigende Rohstoffpreise (59%) sowie ein verändertes Verbraucherverhalten (57%) herausgefordert. „Die angespannte Wirtschaftslage ist überall wahrzunehmen, da ist auch unser Wirtschaftszweig keine Ausnahme. Erwartet wird mittel- bis langfristig aber eine Stabilisierung der Energie- und Rohstoffengpässe. Gleichzeitig rechnen die Befragten mit einem nachhaltig veränderten Verbraucherverhalten, auf das es sich verstärkt einzustellen gilt“, wertet Schmelzle die Ergebnisse. „Dass die Franchisewirtschaft mit existenziellen Veränderungen umgehen kann, das wurde in dem vergangenen Jahre deutlich bewiesen und erneut von den befragten Unternehmen bestätigt.“
Die Stärke des Geschäftsmodells Franchise macht sich in der Krise bemerkbar, davon sind 93% der befragten Franchisesysteme überzeugt. Als Gründe dafür wurden Zusammenhalt, Loyalität und Gemeinschaft ebenso genannt wie höhere Effizienz, Flexibilität und Dynamik sowie die Minimierung von Risiken durch etablierte Marken angegeben. Auch wird mit einer deutlichen Verschiebung von Marktanteilen gerechnet. 5% der befragten Systemvertreter rechnen mit einem Verlust von Marktanteilen und 25% mit keiner spürbaren Veränderung. Demgegenüber stehen 70%, die von einem Gewinn, bzw. einem starken Zugewinn von Marktanteilen ausgehen.
Welche Themen bei den Franchisesystemen aktuell am meisten Relevanz haben, wird in der halbjährlichen Erhebung ebenfalls abgefragt. Im Fokus steht demnach das Finden passender Franchisenehmerinnen und Franchisenehmer sowie geeigneter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch die passende Kommunikation und Markenpflege wird als wichtiges Thema erachtet. „Die Topthemen sind für uns von großer Bedeutung, da sie uns zeigen, wo der Franchiseverband verstärkt Unterstützung leisten kann. Die Suche nach neuen, qualifizierten Mitarbeitenden, sowohl für die Zentralen als auch für die einzelnen Standorte, ist derzeit einer der Engpässe. Dies entspricht auch unserer eigenen Einschätzung. Hier heißt es unsere Mitglieder weiter aktiv zu unterstützen.“, schließt Jan Schmelzle.
Die Top 5 der relevanten Themen
- Finden geeigneter Franchisepartner (86%)
- Finden geeigneter Mitarbeitender (85%)
- Kommunikation / Werbung / Markenpflege (78%)
- Digitalisierung Geschäftsprozesse (75%)
- Mitarbeiter-Schulungen Partner (71%)
Der FRANCHISE KLIMA INDEX (FKI) für das 1. Halbjahr 2023 wurde vom 16. Mai bis 5. Juni 2023 digital unter den Mitgliedssystemen des Deutschen Franchiseverbandes erhoben. 344 Unternehmen waren zur Beteiligung aufgerufen, 79 von ihnen beteiligten sich. Das entspricht einer Rücklaufquote von 22,97%. Der nächste FKI wird im 2. Halbjahr wieder in Zusammenarbeit mit der Digital Business University of Applied Sciences in Berlin erhoben.
Der Franchise Klima Index (FKI): Bei der Erhebung interessierten vor allem Fragen zur derzeitigen und künftigen allgemeinen Geschäftslage innerhalb der Franchisesysteme. Beide Einschätzungen werden zu einem Indexwert verdichtet, indem die positiven Einschätzungen und Erwartungen zu den negativen in Verhältnis gesetzt werden. Würden sich positive und negative Einschätzungen die Waage halten oder die befragten Systeme die Geschäftslage neutral bewerten, ergäbe sich ein FKI mit dem Wert 100%. Im negativen Extrem - alle Befragungsteilnehmer schätzen die aktuelle Geschäftslage und die weitere Entwicklung sehr negativ ein – wären es 0 %. Das positive Extrem würde 200% ergeben.
Der Deutsche Franchiseverband vertritt die Interessen der deutschen Franchisewirtschaft im wirtschaftspolitischen Umfeld - national wie international. Er wurde 1978 gegründet und sitzt in Berlin. Der Deutsche Franchiseverband ist die Qualitätsgemeinschaft und repräsentiert Franchisegeber und Franchisenehmer gleichermaßen. Aktuell sind etwa 450 Mitglieder im Verband organisiert. Im Jahr 2022 erwirtschafteten die rund 930 in Deutschland aktiven Franchisegeber, gemeinsam mit über 144.014 Franchisenehmern rund 814.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von mehr als 142 Milliarden Euro.
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