Das Geschäftsklima unter den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Franchiseverbands bleibt stabil, mit klaren Plänen für Expansion und Wachstum. Dennoch belasten wirtschaftliche Unsicherheiten und steigende Kosten die Franchisesysteme und deren Partner. Die politischen Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen werden überwiegend negativ bewertet. Die für die Mitglieder relevantesten Themen sind ähnlich wie im vergangenen Jahr Markenpflege sowie die Gewinnung von Franchisepartnern und Mitarbeitern.
Das Geschäftsklima bei den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Franchiseverbands kann sich mit 133 Prozent auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2023 stabil halten. Besonders erfreulich: Die Mitglieder planen weiterhin Wachstum. In den nächsten 12 Monaten wollen sie im Durchschnitt 11 neue Betriebe eröffnen, 10 Prozent mehr Mitarbeiter einstellen und 5 neue Franchisepartner gewinnen. Dies verdeutlicht die Resilienz und Anpassungsfähigkeit der deutschen Franchisewirtschaft, die trotz der vielen Krisen der letzten Jahre kontinuierlich wächst. Hierzu der Geschäftsführer des Deutschen Franchiseverbands, Jan Schmelzle: „Die Stabilität des Geschäftsklimas zeigt das starke Fundament, auf dem unsere Mitgliedsunternehmen stehen. Besonders hervorzuheben ist zudem, dass unsere Mitglieder trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten mutige Expansionspläne verfolgen, was als klares Zeichen für das Vertrauen in das Franchise-Modell zu werten ist. Diese Pläne bestätigen nicht nur die Anpassungsfähigkeit der Franchisewirtschaft selbst, sondern auch die fortwährende Innovationskraft und den Unternehmergeist, der unsere Mitgliedssysteme antreibt.“
Dennoch belastet die gesamtwirtschaftlich angespannte Lage auch die Mitgliedsunternehmen des Deutschen Franchiseverbands. Besonders das veränderte Verbraucherverhalten, das negative Investitionsklima und die steigenden Energiekosten stellen große Herausforderungen für die Systeme und gerade deren meist kleine oder mittelständische Franchisepartner dar. Die bundespolitischen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation stoßen dabei auf wenig Zustimmung: Nur sieben Prozent der Befragten bewerten sie als positiv. Besonders in den Bereichen Bürokratieabbau, Planungssicherheit sowie der allgemeinen Förderung von Selbstständigkeit und Existenzgründung wünschen sich die Mitglieder des Deutschen Franchiseverbands daher ein deutliches Umdenken der Bundesregierung. Jan Schmelzle sieht darin einen klaren Handlungsauftrag: „Die aktuellen Herausforderungen, wie fehlende Planungssicherheit und zunehmende Bürokratie, belasten das Unternehmertum erheblich. Dies schreckt auch potenzielle Existenzgründer ab, die dadurch ihren Traum von der Selbstständigkeit häufig aufgeben. Besonders betroffen ist die Franchisewirtschaft, die auf über 145.000 kleine und mittelständische Unternehmen angewiesen ist und für ihr Wachstum mutige Gründer braucht. Die Bundesregierung muss ihre Wirtschaftspolitik dringend so gestalten, dass sie das Unternehmertum nachhaltig entlastet und das Gründen in Deutschland wieder attraktiv macht. Nur so können Wohlstand und Wachstum langfristig gesichert werden.“
Welche Themen bei den Franchisesystemen aktuell am meisten Relevanz haben, wird in der halbjährlichen Erhebung ebenfalls abgefragt. Im Fokus stehen demnach die passende Kommunikation und Markenpflege sowie das Finden geeigneter Franchisenehmerinnen und Franchisenehmer. Auch die Gewinnung geeigneter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört nach wie vor zu den obersten Prioritäten der Mitgliedssysteme.
INFORMATIONEN ZUM FRANCHISE KLIMA INDEX (1. HALBJAHR 2024)