Franchisegeber

Prinzipiell kann jeder Unternehmer, der eine innovative und unkompliziert zu multiplizierende Geschäftsidee hat, Franchisegeber werden. Wichtigste Voraussetzung: Das Konzept muss in Form von mindestens einem Pilotbetrieb auf den Erfolg getestet werden. Auch wenn jede Geschäftsidee für sich individuell betrachtet werden muss, hat der Deutsche Franchiseverband zehn wichtige Grundlagen zum System-Aufbau zusammengefasst, die in der Regel für jedes Franchise Unternehmen gelten. Zudem lassen sich sieben Erfolgsfaktoren für die Etablierung eines Franchisesystems definieren. Zusammen mit den fünf Tipps für die Praxis ist der angehende Franchisegeber gut gewappnet.

Was macht ein Franchisegeber?

Ein Franchisegeber ist ein Unternehmer, der eine Geschäftsidee mithilfe des Franchisings verbreitet. Dabei werden alle Geschäftsprozesse so aufgesetzt, dass sie mit einheitlichen Standards multipliziert werden können. Der Franchisegeber gibt sogenannte Franchisen an selbstständige Unternehmer, die sogenannten Franchisenehmer weiter. Arbeitsteilig arbeiten beide Parteien am Systemerfolg: der Franchisenehmer vor Ort, in direktem Kundenkontakt und der Franchisegeber in der Zentrale, wo er das Konzept verwaltet und weiterentwickelt. Zu seinen Aufgaben gehört es:
  • den betrieblichen Ablauf weiter zu standardisieren.
  • das Knowhow für Betriebsaufbau und Betriebsführung zu dokumentieren.
  • Marketingkonzepte umzusetzen.
  • Werbung und Verkaufsförderungsmaßnahmen durchzuführen.
  • imagebewusst zu handeln.
  • den Franchisenehmer vor Ort kontinuierlich zu betreuen.
  • für Weiterbildungen und Schulungen zu sorgen.
  • die Qualität im Franchisesystem zu sichern.
  • das Franchisesystem kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu innovieren.


Was stellt ein Franchisegeber zur Verfügung?

Eine erfolgreiche Franchisepartnerschaft bedeutet für den Franchisegeber zudem Verantwortung und Verpflichtung gegenüber seinen Franchisenehmern. Um den Erfolg der Partner und damit des Systems langfristig zu sichern, ist der Franchisegeber unter anderem für die Erfüllung folgender Pflichten verantwortlich:
  • Perfektionierung und Standardisierung des betrieblichen Ablaufs
  • Dokumentation des gesamten Know-hows für Betriebsaufbau und Betriebsführung
  • Umsetzung der Marketingkonzeption
  • intensive Werbung, Verkaufsförderungsmaßnahmen
  • imagebewusstes Handeln
  • qualifizierte Beratung des Franchisenehmers vor Ort
  • Weiterbildung und Schulung des Franchisenehmers
  • Qualitätsmanagement des Systems
  • ständige Weiterentwicklung des Systems

Wie wird man Franchisegeber?

Um Franchisegeber zu werden sollten Sie sich offen die Frage stellen ob Ihr Geschäftsmodell dafür geeignet ist. Wenn Sie Franchisegeber werden tragen Sie nicht nur die Verantwortung für sich, sondern auch für Ihre Geschäftspartner. Daher ist es ratsam, umfassend und ehrlich zu prüfen, wie es um den beabsichtigten Geschäftserfolg bestellt sein wird. Eine offene Selbsteinschätzung zu Konzept und zur eigenen Person ist dabei erforderlich. Die objektive Beantwortung der folgenden Fragen kann dabei helfen:

  • Sind die Unternehmensziele eindeutig festgelegt bzw. definiert?
  • Ist die Geschäftsidee wettbewerbsfähig?
  • Können klare Anforderungen an die Franchisenehmer gestellt werden?
  • Sind ausreichend unternehmerische Erfahrungen vorhanden?
  • Ist die Finanzierung gesichert?
  • Ist das Geschäftskonzept in einem oder mehreren Pilotprojekten auf seinen Erfolg getestet worden?
  • Kann das Franchise-Unternehmen die Verantwortung gegenüber seinen Franchisenehmern übernehmen?

Wer die Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten kann, ist dem Weg zum Franchisegeber einen wichtigen Schritt näher. Wer weitere Hilfe wünscht, kann sich unter anderem an den Deutschen Franchiseverband wenden, in dessen Auftrag das Deutsche Franchise Institut zum Aufbau von Franchisesystemen berät.

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Franchisegeber Vorteile für bestehende Unternehmer

Zunehmender Wettbewerbsdruck bestimmt den Markt. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden für viele klassische Einzelbetriebe Unternehmenskooperationen künftig noch mehr an Attraktivität gewinnen. Die Vorteile, sich als bestehender Unternehmer einem Franchisenetzwerk anzuschließen, liegen auf der Hand:

Mehr Synergien durch Arbeitsteilung schaffen

Der Anschluss an ein Franchisenetzwerk ermöglicht den Zugang zu klaren Strukturen: Während Franchisegeber sich um das Konzept, seine Weiterentwicklung, die Außendarstellung sowie die tägliche Unterstützung der Franchisenehmer (z.B. in betriebswirtschaftlichen Belangen und Schulungen) kümmert, konzentrieren sich Franchisenehmer als „local heroes“ auf die Pflege des Kundenstammes vor Ort. Hieraus ergeben sich „win-win-win“-Situationen für Franchisegeber, Franchisenehmer und Kunden, die zahlreiche neue Potenziale aufdecken.

Reaktionsschnelligkeit und Anpassungsfähigkeit durch engen Informationsfluss

Durch die Kundennähe der engagierten Franchisenehmer kann ein Franchisenetzwerk flexibler und schneller auf die Bedürfnisse der Endverbraucher reagieren. Ausschlaggebend hierfür ist ein enger, regelmäßiger und vom Franchisegeber zu organisierender Transfer von Erfahrungswerten (Know-how). Gerade die Nutzung neuer Medien verschafft den Franchisenetzwerken in der Kommunikation untereinander zusätzliche Vorteile.

Anschluss an eine Marke: Steigender Bekanntheitsgrad durch einheitlichen Auftritt

Als besonderes Merkmal im Franchising gilt der einheitliche Auftritt. Hierdurch wird den Endkunden ein standardisiertes Erscheinungsbild vermittelt, das gut in Erinnerung bleibt und dem Netzwerk ein einprägsames Profil gibt. Bestehende Unternehmer sind die Profiteure des einheitlichen Auftrittes, sie avancieren zu Markenbotschaftern vor Ort. 

Mehr Dynamik für Sie als Franchisegeber durch unternehmerisch motivierte Partner

Das unternehmerische Potenzial von Franchisenehmern wird allgemein als hoch eingeschätzt, weil sie als Selbstständige über eine starke Motivation verfügen. Sie agieren gleichzeitig als Sensoren an der Verkaufsfront, nehmen Veränderungen sofort wahr und können damit entscheidend zur Weiterentwicklung des Systems beitragen und Sie damit als Franchisegeber unterstützen. Das gilt insbesondere auch für Netzwerkeinsteiger, die bereits als Selbständige tätig waren.
Vor- und Nachteile

Vor- und Nachteile

Franchise Erfahrungen

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Franchise Unternehmen

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