Wer Franchisenehmer werden möchte, sollte sich im Vorfeld gut informieren, denn als Partner eines Franchisesystems ist man selbstständiger Unternehmer – mit allen Rechten und Pflichten. Darüber hinaus sollte man schauen, in welchem Bereich man selbstständig sein möchte. Ist es eher die Systemgastronomie oder doch lieber das Handwerk? Um das passende Franchisesystem zu finden, gibt es zahlreiche Wege: Onlineportale, die Mitgliederliste des Franchiseverbandes, den sogenannten Systemfinder, oder auch Veranstaltungen und Messen. – die größte in Deutschland ist die Franchisemesse „Franchise Expo“. Jetzt Franchise System finden In jedem Fall sollte man sich vorab die zentrale Frage stellen: „Bin ich ein Franchisenehmer-Typ oder möchte ich eher als eigenständiger Unternehmer erfolgreich werden?“.
Wer an eine Selbstständigkeit denkt, der sollte Franchising in jedem Fall in Betracht ziehen, denn diese Form des Unternehmertums bietet viele Vorteile, die eine freie Gründung nicht vorzuweisen hat.
Von Anfang an erhalten Franchisenehmer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit Unterstützung vom Franchisegeber. Dieser hilft mit vielen Leistungen und Services, den Erfolg des Franchisenehmers zu fördern. Auch nach erfolgreicher Gründung wird der Franchisenehmer laufend von der Systemzentrale unterstützt. Leistungen, die Franchisesysteme üblicherweise anbieten:
Der Franchisegeber unterstützt den Franchisenehmer bei der Suche nach einem geeigneten Standort, der für Image und Umsatz von Bedeutung ist. Die Standorthilfe durch den Franchisegeber ist oftmals eine Standardleistung, die vertraglich festgelegt ist und in der Regel mit der Eintrittsgebühr abgegolten wird.
Das Einrichtungskonzept wird häufig vom Franchisegeber gestellt, der die Einhaltung auch überwacht. Die einheitliche Ausstattung der Betriebe ist für das Markenbild des Systems von größter Bedeutung, da sie maßgeblich den Wiedererkennungswert beim Kunden fördert.
Der Franchisegeber kann aufgrund seiner Marktstellung günstige Großkundenkonditionen mit Lieferanten aushandeln. Dies gilt auch für den, dem jeweiligen System angeschlossenen, Franchisenehmer. Manche Systeme bieten auch ein Warenwirtschaftssystem an.
Werbung zielt auf die Vermarktung des Produkts bzw. der Dienstleistung des Systems ab und steigert seinen Bekanntheitsgrad. Die Entwicklung des Werbekonzepts, der einzusetzenden Werbemittel sowie der überregionalen Medienwerbung, die den einheitlichen Auftritt des Systems am Markt stärken, übernimmt der Franchisegeber. Die für diese Leistung vom Franchisenehmer zu zahlende Werbegebühr ist in der Regel im Franchisevertrag festgeschrieben. Die Werbegebühr wird vom Franchisesystem treuhänderisch in einem Werbefonds verwaltet. Die regionale Werbung übernimmt der Franchisenehmer meistens selbst und setzt das bestehende Konzept vor Ort um.
Die umfassende Schulung des Franchisenehmers beginnt meist vor Vertragsunterzeichnung, wenn der angehende Franchisenehmer mit dem System vertraut gemacht wird. Diese Anfangsschulungen gewährleisten den erfolgreichen geschäftlichen Einstieg. Viele Systeme haben eigene Schulungszentren, in denen die Partner weitergebildet werden. Im weiteren Verlauf der Partnerschaft tragen regelmäßige Fortbildungen zum dauerhaften Erfolg des Franchisenehmers bei.
Viele Systeme verfügen über ein speziell auf das Franchise-System zugeschnittenes IT-System, das dem Franchisenehmer zur Verfügung gestellt wird. Dies ermöglicht eine systemspezifische Aufgabenbearbeitung und erleichtert dem Franchisenehmer die Bewältigung seiner Aufgaben in Organisation, Rechnungswesen, Controlling und anderen Bereichen.
In der Regel legt der Franchisegeber dem Franchisenehmer als Kalkulationsgrundlage seine Finanzierungs-, Liquiditäts- und Rentabilitätsplanung vor. Diese Unterlagen dienen auch zum Nachweis der Förderungswürdigkeit des Konzepts als Vorlage bei der Bank. Zu den weiteren Finanzierungsangeboten, die der Franchisegeber bieten kann, gehören Darlehen, Mietzuschüsse, Lieferanten-/Warenkredite und die Staffelung der Eintritts- bzw. der laufenden Gebühr.
Einige Systeme haben zugunsten ihrer Franchisenehmer Existenzversicherungs- oder Selbsthilfevereine eingerichtet, die ihre schuldlos in Not geratenen Mitglieder temporär absichern (z.B. bei Krankheit oder schweren Verkehrsunfällen).