Franchise ohne Eigenkapital - geht das?

Sich mit einem Franchiseunternehmen selbstständig zu machen und eine bereits erprobte Geschäftsidee mit Erfolg umzusetzen, klingt bereits sehr attraktiv. Wenn die Existenzgründung nun auch noch ohne Eigenkapital möglich ist, wird diese Art der Selbstständigkeit zu einem verlockenden Angebot. Doch kann Franchise ohne Eigenkapital wirklich funktionieren?

Fest steht, bei der Wahl des Franchisesystems muss besonders genau hingeschaut werden. Auch in die Ausfertigung des eigenen Businessplans sollten genug Zeit und Konzentration investiert werden, um ein tragfähiges Konzept vorweisen zu können. Bei der Planung darf dabei eines nicht vergessen werden: Selbst wenn bei dieser Form des Franchising kein oder wenig Eigenkapital nötig ist, fallen in der Regel dennoch Gebühren an, die laufend oder einmalig an den Franchisegeber gezahlt werden müssen. Zudem ist zu beachten, dass weiterhin private Lebenshaltungskosten anfallen, die überbrückt werden müssen, bis das eigene Franchiseunternehmen Gewinne macht. Diese Ausgaben und deren Deckung sollten im Businessplan natürlich berücksichtigt werden.

Förderbanken helfen bei der Finanzierung

Verfügt der zukünftige Franchisenehmer über kein oder wenig eigenes Kapital und kann er zudem keine Sicherheiten vorweisen, wird eine Bank nur in den seltensten Fällen ein Darlehen vergeben. Daher müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, um den Start in die Selbstständigkeit mit Fremdkapital und ein Franchise ohne Eigenkapital finanzieren zu können. Der grundlegende Vorteil des Franchising kommt den Gründern aber auch bei der Suche nach der passenden Finanzierung zugute: Da es sich bei den Geschäftsideen um bereits erprobte, markttaugliche Konzepte handelt, haben zukünftige Franchisenehmer bessere Chancen auf Kredite oder finanzielle Förderungen als andere Selbstständige und schaffen es so auf anderem Wege ein Franchise Unternehmen ohne Eigenkapital zu finanzieren. Ein weiterer Vorzug sind die Franchisegeber, die ihre Partner häufig auch bei der Finanzierung unterstützen und nicht selten bereits Kooperationen mit Banken oder Investoren vereinbart haben. Beliebte Anlaufstellen für Gründer, die Franchise ohne  oder mit wenig Eigenkapital umsetzen wollen, sind Förderbanken und Bürgschaftsbanken. Diese bieten Förderprogramme an, für die nur ein minimales Eigenkapital notwendig ist und Kredite trotz bestehender Risiken vergeben werden.

Bereits seit langem besteht übrigens eine Kooperation des Deutschen Franchiseverbandes mit dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken. Weitere Informationen zur Förderung und erfolgreichen Praxisbeispielen unter:

Verband Deutscher Bürgschaftsbanken

Mit Investoren zum eigenen Franchiseunternehmen ohne Eigenkapital

Eine bankenunabhängige Finanzierung des Franchise ohne Eigenkapital ist auch durch Investoren möglich. Handelt es sich um ein erfolgreiches Franchisesystem mit guten Chancen auf hohe Renditen, wird das Business für Investoren interessant. Diese werden dann auf Basis eines zuvor besprochenen Beteiligungsangebotes zu Anlegern. Dabei ist eine grundlegende Unterscheidung zu beachten: Ist der Investor ein sogenannter stiller Teilhaber, hat er kein Mitspracherecht. Handelt es sich jedoch um einen mitwirkenden Teilhaber, kann er Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen. Auch bei dieser Form der Finanzierung aus Fremdkapital ist ein detaillierter Businessplan notwendig, um die Investoren vom Geschäftsmodell überzeugen zu können.

Die Investoren müssen jedoch nicht zwangsläufig große Investment-Unternehmen sein. Es kann sich auch um eine Gruppe von Anlegern handeln, die sich aus kleinen Unternehmen, Freunden und Verwandten sowie zukünftigen oder bestehenden Kunden zusammensetzt. Diese Form der Kapitalbeschaffung nennt sich Crowdfunding. Die Geldgeber unterstützen den Franchisenehmer aus verschiedenen Gründen – ideellen, persönlichen oder wirtschaftlichen – und mit unterschiedlichen Summen. Über die Vergütung der Anleger entscheidet der Franchisenehmer im Voraus. Dabei sind beispielsweise Renditen oder vergünstigte Produkte beziehungsweise Dienstleistungen möglich. Hier lohnt es sich, den Businessplan online auf Crowdfunding-Plattformen vorzustellen und das notwendige Kapital von mehreren Geldgebern einzusammeln. Darüber hinaus helfen die Unterstützer aus der Crowd nicht selten auch mit Wissen zu Unternehmenstätigkeiten wie dem Marketing oder dem Vertrieb im Internet und stehen dem Franchisenehmer als Berater zur Seite.

Das passende Franchisesystem finden

Noch wichtiger als die Finanzierung des Franchise ohne Eigenkapital ist die Suche nach einem passenden System, das kein oder nur ein geringes Eigenkapital beim Franchisenehmer voraussetzt. Hier sollte in jedem Fall auf die Seriosität der Franchisesysteme geachtet werden, für die keine finanziellen Mittel benötigt werden. Orientierung bietet da der Systemcheck des Deutschen Franchiseverbandes, für den fachkundige Experten vertrauenswürdige und zukunftsfähige Franchisesysteme mit einem Qualitätssiegel auszeichnen. Franchise ohne Eigenkapital ist dabei besonders häufig mit Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor möglich. In dieser Branche müssen zu Beginn oft noch keine Immobilien oder Mitarbeiter und langfristig keine Maschinen oder Fuhrparks angeschafft werden.

Franchisesysteme mit geringem oder keinem Eigenkapital sind über den Systemfinder zu finden. Zum Systemfinder des Deutschen Franchiseverbandes

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